Investing.com - Die Preise für Zucker schlossen 5 aufeinanderfolgende Tag im Plus. Für gute Stimmung am Freitag sorgte der stärkere brasilianische Real, während der US-Dollar nach gemischten US-Konjunkturdaten auf breiter Front unter Druck geraten war.
Am Terminmarkt in New York stieg der Rohzucker Nr. 11 Future zur Lieferung im Mai 2019 um 1,29 Prozent auf 12,57 US-Cents je Pfund.
In Europa stieg der dort gehandelte Weißzucker zur Lieferung im Mai 2019 um 0,56 Prozent auf 340,70 Dollar je Tonne.
Für anhaltend gute Stimmung sorgte am Freitag die Stärke des brasilianischen Real zum US-Dollar. Nach anfänglichen Gewinnen wertete der USD/BRL um 0,78 Prozent auf 3,8144 ab.
Durch eine stärkere heimische Währung werden die Exporte aus Brasilien teurer. Das bringt weniger Angebot aus Brasilien auf den Markt und dadurch steigen die auf Dollar lautenden Zuckerpreise in New York an.
Auch die dynamische Erholung der Ölpreise zur Eröffnung des US-Handels dürfte dem Zuckerpreis am Freitag in die Karten gespielt haben. So rutschte der Ölpreis WTI zwar zunächst unter die psychologisch wichtige Marke von 57,00 Dollar je Barrel, erholte sich jedoch anschließend mit einem erneuten Rückgang in der Zahl der aktiven US-Bohrlöcher von 834 auf 833.
Durch stärkere Ölpreise besteht ein Anreiz für die brasilianischen Zuckermühlen zur Produktion von Ethanol, was weniger Zuckerrohr für die Zuckerproduktion zur Verfügung stellt. Das gibt dem Zuckerpreis in der Regel Auftrieb.
Ein weiterer preisunterstützender Faktor war die Prognose des Brokerhauses Sucden Financial, wonach sich das globale Defizit an Zucker 2019/20 auf -4 Millionen Tonnen ausweiten könnte. Der Broker glaubt außerdem, dass Thailands Zuckerproduktion 2019/20 um 11 Prozent auf 12 Millionen Tonnen fallen könnte, nachdem die hiesige Regierung die Subventionen für Zuckerbauern kürzte. Indiens Zuckerproduktion könnte sogar um 18 Prozent auf 26 Millionen Tonnen sinken, heißt es in der jüngsten Research-Notiz.
Darüber hinaus hatte Unica am Dienstag gemeldet, dass die Zuckerproduktion 2018/2019 im wichtigsten brasilianischen Anbaugebiet Center-South während Oktober bis Januar um 26,45 Prozent auf 26,364 Millionen Tonnen gesunken sei. Der Anteil von Zuckerrohr für Ethanol lag bei 64,6 Prozent, nach 46,84 Prozent im letzten Jahr. 35,4 Prozent von Zuckerrohr gingen dagegen in die Zuckerproduktion, nach 46,84 Prozent im letzten Jahr.
Auch die stärkere Nachfrage für brasilianisches Ethanol gab den Zuckerpreisen Halt, nachdem die Zuckerindustrievereinigung Unica berichtet hatte, dass Brasiliens Center-South Zuckermühlen im Februar 1,72 Milliarden Liter an wasserhaltigem Ethanol verkauft haben. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von 47 Prozent.
von Robert Zach