NEW YORK (dpa-AFX) - Gute Jobdaten aus den USA dürften den New Yorker Börsen am Freitag einen positiven Handelsstart zu bescheren. Nach zwei schwachen Vortagen taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart 0,4 Prozent höher bei 26 410 Punkten.
Nachdem zuletzt die Geldpolitik stärker in den Mittelpunkt gerückt war, war zu Wochenschluss der aktuelle Arbeitsmarktbericht das zentrale Thema. Die US-Wirtschaft hat im April deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. "Die Einstellungslaune der US-Unternehmen hält auch im April an", sagte Experte Thomas Gitzel von der VP Bank in einer ersten Reaktion.
Später könnte dem Markt noch ein Frühindikator neue Impulse verleihen: Kurz nach Handelsstart wird der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor veröffentlicht. Die Experten von HSBC glauben, dass sich dieser im April mit 55,9 Punkten nahezu auf dem Vormonatswert behaupten kann. Ihrer Einschätzung nach würde dies grundsätzlich für eine Fortsetzung der positiven Arbeitsmarktdynamik sprechen.
Zusätzlich stehen am Freitag noch einige Reden von Offiziellen der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Diese dürften kritisch beäugt werden, weil Chef-Währungshüter Jerome Powell die Anleger in den vergangenen Tagen vorsichtiger gestimmt hatte. Seine Aussagen zur Inflationsentwicklung hatten die Hoffnung der Anleger auf eine schnelle Leitzinssenkung gemildert.
Das Interesse auf sich zog vor allem die Amazon-Aktie (2:AMZN), weil sich Warren Buffett über seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway (112:BRKb) erstmals Aktien des weltgrößten Onlinehändlers zugelegt. Am Markt sorgt dies für Aufsehen, weil dem Starinvestor ein besonderes Gespür für lukrative Geldanlagen nachgesagt wird. Vorbörslich stieg das Interesse an den Aktien, die mit 2,5 Prozent im Plus lagen.
Aktien von Walt Disney (112:DIS) stehen vorbörslich mit 0,7 Prozent in der Gewinnzone. Ein Medienbericht, wonach der Medienkonzern 21 regionale Sportsender zu einem unter Expertenerwartungen liegenden Preis an das US-amerikanische Medienunternehmen Sinclair Broadcast verkauft, scheint damit zunächst keine Belastung für die Aktie zu sein.
Für Aufsehen sorgt derweil weiter der Börsengang von Beyond Meat (2:BYND): Am Vortag war die Aktie des Herstellers veganer Fleischersatzprodukte mit einem 150-prozentigen Aufschlag zum Ausgabepreis fulminant in den Handel gestartet, nun ging die Rally vorbörslich mit einem weiteren Satz nach oben um 7,6 Prozent weiter.
Die zuletzt auf Hochtouren gelaufene Berichtssaison sorgte zu Wochenschluss nicht mehr so stark für Gesprächsstoff. Der Reiseportalbetreiber Expedia war mit einer enttäuschenden Umsatzentwicklung im ersten Quartal und einem vorsbörslichen Kursrutsch um 4 Prozent eine Ausnahme. Als Grund dafür galt vor allem ein nachlassendes Wachstum beim Ferienwohnungsvermittler Vrbo, einem Airbnb-Konkurrenten.