Investing.com – Der Bitcoin ist am Dienstag wie die meisten anderen Kryptowährungen gesunken. Der BTC/USD erreichte gegen 5 Uhr morgens sein Tief im Bereich von 60.500 Dollar, was einem Rückgang von mehr als 8 Prozent gegenüber dem Höchststand von 66.320 Dollar gestern Morgen entsprach.
Ethereum ist um 9 Prozent gefallen und liegt knapp unter 4300 Dollar. Den größten Rückgang in den Top 10 verzeichnet Polkadot mit einem Minus von mehr als 11 Prozent.
US-Krypto-Gesetz ist kein Grund zur Freude
Zu den letzten wichtigen Nachrichten in Bezug auf Kryptowährungen gehört, dass der Senat und das Repräsentantenhaus in das Infrastrukturgesetz auch einige Paragrafen zum Kryptosektor untergebracht haben.
Die Abgeordneten nutzten das überparteiliche Gesetz, welches in erster Linie zur Finanzierung großer Infrastrukturprojekte gedacht ist, um die Ausgaben über den Kryptomarkt zumindest teilweise gegenzufinanzieren.
Es beinhaltet auch strengere Regeln für Unternehmen, die mit Kryptowährungen handeln sowie erweiterte Meldepflichten für Broker. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass in Zukunft Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten im Wert von mehr als 10.000 Dollar an die Steuerbehörde gemeldet werden müssen. Eine Gruppe von Senatoren hatte ursprünglich eine Änderung des Gesetzes vorgeschlagen, die die Meldepflichten für Kryptowährungen präzisiert hätte, aber der Vorschlag wurde bereits im August fallen gelassen.
Pat Toomey war einer der wenigen Abgeordneten, die die Gesetzgebung als „zu kostspielig, zu weitreichend, zu undifferenziert und zu bedrohlich für die innovative Kryptowährungswirtschaft“ kritisierten und die steuerliche Meldepflicht für Kryptowährungen als „undurchführbar“ bezeichneten.
Kryptowährungen unter Druck
Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die bevorstehende Verabschiedung des Gesetzes der einzige Faktor für den gestrigen Kurssturz von Bitcoin und anderen Kryptowährungen ist, so kann eine Beteiligung nicht von der Hand gewiesen werden.
Es sind jedoch nicht nur die USA allein, denn auch andere Regierungen haben ihre Ablehnung gegenüber Kryptowährungen deutlich gemacht, aber nur wenige von ihnen ergriffen Maßnahmen. Das soeben in den Vereinigten Staaten verabschiedete Gesetz beweist jedoch, dass die Regulierung von Kryptowährungen ein Thema ist, das langsam aber sicher Fahrt aufnimmt.
Erst gestern Abend verkündete Chinas Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), die für die Landnutzungsplanung zuständige Behörde, dass man weiterhin gegen das Bitcoin-Mining im Land vorgehen werde.
Das BTC-Mining „ist mit einem hohen Energieverbrauch und CO2-Emissionen verbunden. Gleichzeitig hat diese Branche keinen aktiven Einfluss auf die Entwicklung der Industrie oder den wissenschaftlichen Fortschritt“, sagte NDRC-Sprecher Meng Wei am Dienstag, wie CNBC berichtete.
Gleichzeitig forderte die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) das Bitcoin-Mining-Unternehmen Marathon Digital Holdings auf, Unterlagen für eine seiner Mining-Anlagen in Montana vorzulegen, was zu einem Rückgang der Aktien um mehr als 27 Prozent führte.
Bitcoin technische Kursmarken
Aus charttechnischer Sicht ist erwähnenswert, dass der Bitcoin-Rückgang seit gestern noch nicht ausreicht, um das bullische Profil auf dem Tageschart infrage zu stellen.
Nur ein Bruch unter die psychologisch wichtige Marke von 60.000 Dollar wäre der Startschuss für eine negative Entwicklung. Die nächste nennenswerte Unterstützung liegt dann bei 57.500 Dollar.