Bitcoin setzt Talfahrt fort - hawkishe Fed-Signale belasten Kryptomärkte

Veröffentlicht am 09.01.2025, 07:06
Aktualisiert 09.01.2025, 12:21
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Investing.com - Der Bitcoin setzt seine Talfahrt auch heute fort, getrieben von den jüngsten hawkishen Signalen der US-Notenbank. Zusätzlich sorgt die Aussicht auf massive Bitcoin-Verkäufe seitens der US-Regierung für weiteren Druck auf die weltweit größte Kryptowährung.

Die allgemeine Schwäche bei risikobehafteten Vermögenswerten trifft auch den Kryptomarkt hart. Viele Anleger haben sich auf ein langsameres Tempo bei Zinssenkungen eingestellt, was die Risikobereitschaft merklich verringert. Der Bitcoin hat im Laufe der Woche einen Großteil seiner Gewinne seit Jahresbeginn wieder eingebüßt.

Trotz der Verluste bleibt das Minus heute vor allem auf den Bitcoin konzentriert. Dabei verschärften Berichte über die bevorstehenden Verkäufe von beschlagnahmten Bitcoin aus dem Silk-Road-Fall die Abwärtsbewegung zusätzlich.

Aktuell notiert der Bitcoin 2,1 % im Minus bei 94.471,10 Dollar, nachdem er kurzzeitig bis auf 93.323,10 Dollar gefallen war.

US-Justizministerium erhält grünes Licht für Bitcoin-Verkäufe im Milliardenwert

Laut Medienberichten hat das US-Justizministerium die gerichtliche Erlaubnis erhalten, rund 69.370 Bitcoin zu verkaufen – ein Bestand, der 2014 bei der Schließung des illegalen Online-Marktplatzes Silk Road beschlagnahmt wurde. Der Gesamtwert der Token beläuft sich auf etwa 6,5 Milliarden Dollar und übt erheblichen Verkaufsdruck auf den Markt aus.

Bereits in der Vergangenheit hatte die US-Regierung beschlagnahmte Kryptobestände abgestoßen. Die Abwicklung der Verkäufe erfolgt über die Kryptobörse Coinbase (NASDAQ:COIN), die einen exklusiven Vertrag mit dem Justizministerium hat.

Mit der Verkaufsankündigung platzte zudem die Hoffnung einiger Anleger, dass die Regierung unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump die Bestände als strategische Reserve halten würde. Während des Wahlkampfs hatte Trump angekündigt, eine nationale Bitcoin-Reserve aufbauen zu wollen – allerdings bleibt unklar, wie dieses Vorhaben umgesetzt werden könnte.

Fed-Signale bremsen die Risikobereitschaft

Nicht nur der Bitcoin, sondern auch andere Kryptowährungen geraten zunehmend unter Druck. Grund dafür sind die jüngsten Kommentare der Fed, die eine vorsichtige Geldpolitik in Aussicht stellte.

Das Protokoll der Dezember-Sitzung zeigt, dass die Fed beabsichtigt, den Leitzins in diesem Jahr nur behutsam zu senken, da sich die US-Wirtschaft stabilisiert und die Inflation weiterhin auf einem hohen Niveau verharrt. Zudem äußerten sich Fed-Mitglieder besorgt über mögliche inflationsfördernde Effekte der wirtschaftspolitischen Maßnahmen Trumps, darunter protektionistische Handelsstrategien und fiskalische Impulse.

Steigende oder länger hoch bleibende Zinsen sind für Kryptowährungen ein negativer Faktor, da sie das Interesse der Anleger an spekulativen Vermögenswerten schmälern.

Altcoins unter Druck – wenige Ausnahmen

Während Ether sich bei 3.328,41 Dollar stabilisiert hat, konnte XRP im Gegensatz zum breiten Markt zulegen und stieg um 2,2 % auf 2,3478 Dollar.

Die Verluste bei anderen Altcoins bleiben dennoch spürbar: Solana, Cardano und Polygon verzeichnen Rückgänge zwischen 0,4 % und 6 %. Unter den Meme-Tokens steht DOGE mit einem Minus von 3,1 % ebenfalls unter Druck.

Die Krypto-Märkte stehen somit weiter im Bann einer restriktiven Geldpolitik und anhaltender Unsicherheit über die weiteren Schritte der US-Regierung – beides Faktoren, die kurzfristig den Verkaufsdruck hochhalten dürften.

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