Investing.com – Immer dann, wenn es an den Finanzmärkten turbulent zugeht, halten Anleger typischerweise nach sicheren Häfen Ausschau, um ihr Vermögen zu schützen. Gold, das seit Jahrtausenden als Wertaufbewahrungsmittel dient, hat sich in dieser Rolle bewährt. Doch in den letzten Jahren hat Bitcoin, oft als "digitales Gold" bezeichnet, begonnen, in dieses Territorium vorzudringen.
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Aber kann Bitcoin für sich wirklich den Safe-Haven-Status beanspruchen, den Gold so lange innehat? Der renommierte Ökonom und Bitcoin-Kritiker Peter Schiff hat hierzu eine klare Meinung.
Peter Schiffs Kritik an Bitcoin
Schiff, ein glühender Verfechter von Gold, hat kürzlich darauf verwiesen, dass es eine deutliche Divergenz zwischen Bitcoin und Gold gibt. In den letzten sechs Monaten hat Bitcoin um 8 % an Wert verloren, während Gold um beeindruckende 23 % gestiegen ist. Dies, so Schiff, zeigt, dass Bitcoin an Boden gegenüber dem traditionellen Safe-Haven-Asset verliert.
"Wenn man sich die Performance ansieht, wird klar, dass Bitcoin es nicht geschafft hat, das Versprechen zu erfüllen, als digitales Gold zu dienen," argumentiert Schiff. Er fügt hinzu, dass viele der Gewinne, die Bitcoin im Jahr 2023 erzielte, auf den Spot-ETF-Hype in den ersten zwei Monaten des Jahres zurückzuführen sind. Nachdem dieser Hype abgeklungen ist, haben die meisten Anleger, die später eingestiegen sind, Verluste erlitten. Im Gegensatz dazu hat ein Großteil der Goldanleger in diesem Jahr Gewinne verzeichnet.
Safe-Haven-Status: Bitcoin vs. Gold
Die Frage nach Bitcoin als Safe-Haven-Asset wird besonders relevant vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten. Die USA sind mit einer beispiellosen Verschuldung von 35 Billionen Dollar konfrontiert, und es gibt zunehmende Sorgen über die Stabilität des Dollars. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass Kapital in sichere Häfen wie Gold geflossen ist, das im August einen historischen Höchststand von 2.514 USD pro Feinunze erreichte.
Bitcoin hingegen, obwohl als "digitales Gold" vermarktet, hat erhebliche Preisfluktuationen durchlaufen. Seit seinem Allzeithoch von über 70.000 USD im März ist es stark zurückgefallen. Während prominente Persönlichkeiten wie Elon Musk vor der möglichen "Zerstörung" des Dollars gewarnt haben, was theoretisch eine günstige Umgebung für Bitcoin schaffen könnte, scheint die Kryptowährung nicht die gleiche Flucht in Sicherheit zu genießen wie Gold.
Korrelation zwischen Bitcoin und Gold
Einige Analysten argumentieren, dass Bitcoin und Gold historisch betrachtet oft unterschiedliche Preisbewegungen aufweisen. Charles Edwards von Capriole Investments betont, dass es typischerweise eine Verzögerung von etwa drei Monaten gibt, in der Bitcoin den Preistrends von Gold folgt. Dies könnte bedeuten, dass Bitcoin in naher Zukunft den aktuellen Anstieg von Gold widerspiegelt, vorausgesetzt, es überwindet seine jüngste Stagnation.
Ein weiteres Argument ist, dass institutionelle Investoren trotz der jüngsten Rückgänge weiterhin in Bitcoin investieren, was ein positives Zeichen für die langfristige Perspektive sein könnte.
Fazit
Während die Frage, ob Bitcoin wirklich als digitales Gold und sicherer Hafen gelten kann, weiterhin offen bleibt, deuten Peter Schiffs vernichtende Kommentare und aktuelle Markttrends darauf hin, dass Gold weiterhin das bevorzugte Safe-Haven-Asset bleibt. Solange Bitcoin erhebliche Preisschwankungen und Unsicherheiten aufweist, wird es schwer sein, die jahrtausendealte Vertrauensstellung von Gold zu übertreffen. Zugleich bleibt die Korrelation zwischen den beiden Assets ein interessantes Feld für zukünftige Beobachtungen, insbesondere in Zeiten globaler wirtschaftlicher Unsicherheit.