KÖLN (dpa-AFX) - Der Konflikt mit dem überraschend abgelösten früheren Lanxess (ETR:LXS)-Chef Axel Heitmann ist nach Einschätzung des Aufsichtsrates beendet. Nachdem der Manager auf eine Abfindung verzichtet und dem Konzern die Kosten für den Umbau seines Privathauses erstattet habe, sei die Sache aus der Sicht des Kontrollgremiums erledigt, erklärte Aufsichtsratschef Rolf Stomberg am Donnerstag bei der Lanxess-Hauptversammlung in Köln.
Im Zuge der Ablösung Heitmanns im Februar war bekanntgeworden, dass der Manager nach einem Umzug von Mülheim an der Ruhr nach Hamburg sich von dem Kölner Chemiespezialisten den Einbau von Sicherheitstechnik in seinem neuen denkmalgeschützten Haus für 600 000 Euro habe bezahlen lassen. Heitmann habe Fehler eingeräumt und die Summe erstattet. Lanxess seien keine finanziellen Nachteile entstanden, betonte Stomberg. Grund für die Trennung seien ausschließlich strategische Differenzen und nicht die Pflichtverletzungen Heitmanns gewesen, betonte der Aufsichtsratschef.
In seinem Aufhebungsvertrag hatte der Ex-Lanxess-Chef zuvor eine Abfindung aus seinem laufenden Vertrag in Höhe von 9,2 Millionen Euro vereinbart. Darauf verzichtete er später zu einem großen Teil. Nach dem geänderten Aufhebungsvertrag hätten ihm noch insgesamt 2,1 Millionen Euro zugestanden. Heitmann habe keine weiteren Forderungen gegenüber Lanxess geltend gemacht. In Medienberichten war spekuliert worden, dass der Manager rechtliche Schritte gegen den Konzern erwäge.
Vor rund 1500 Aktionären kündigte der neue Lanxess-Chef Matthias Zachert an, in den kommenden Jahren die Investitionen deutlich herunterzufahren. Lanxess war 2013 durch die Nachfrageschwäche in der Reifen- und Autoindustrie sowie seine starke Abhängigkeit von der Kautschuk-Sparte in die Verlustzone geraten. Zachert, der im April an die Spitze des Unternehmens gerückt war, hatte eine Neuausrichtung angekündigt: "Die kommenden zwei bis drei Jahre werden steinig". Aus dem Umbau werde Lanxess aber gestärkt hervorgehen, sagte Zachert.ha