Investing.com – Cardano fällt am heutigen Dienstag genauso wie die meisten der anderen großen Kryptowährungen. Der ADA verliert bei einem Kurs von 2,1029 Dollar 4,34 Prozent, womit die Marktkapitalisierung auf 67,05 Milliarden Dollar schrumpft.
Der Verlust der vergangenen sieben Tage beläuft sich mittlerweile auf über zwölf Prozent. Damit weist der ADA die gleiche Entwicklung wie Ripple und Dogecoin auf, welche ähnliche Abschläge hinnehmen mussten.
Was kommt nach dem ADA Alonzo-Upgrade?
Das Alonzo-Upgrade verlief am 12. September zwar erfolgreich und bietet den Entwicklern eine grundlegende Möglichkeit Smart-Contracts zu erstellten, aber es gibt weiterhin Probleme mit der Skalierbarkeit.
Das ist aber nicht alles. David Orr von der IOHK führt noch weitere Probleme ins Feld. Auf der Layer 1 Blockchain sind beispielsweise keine Mikrozahlungen möglich. Um solche Dienste wirtschaftlich zu gestalten, müssten die Transaktionskosten erheblich gesenkt werden, was technisch nicht geht.
Denn so niedrige Gebühren würden das Netzwerk für Denial of Service (DoS) Attacken anfällig machen. Für wenig Geld können Angreifer die Blockchain mit Transaktionen überfluten, so dass alles zum Stillstand kommt.
Hinzu kommen immer größere Anforderungen an die Speicherung der vollständigen Transaktionshistorie, was letztlich auch zu höheren Betriebskosten des Netzwerkes führt.
All das sind Gründe, warum man an der Layer 2 Lösung namens Hydra arbeitet.
Sollte Hydra irgendwann online gehen, sind laut vorherigen Angaben möglicherweise 1 Million Transaktionen pro Sekunde möglich. Die IOHK sagte jedoch bereits, dass dies lediglich ein angestrebtes Ziel ist. Die tatsächlichen Werte können in der Realität geringer ausfallen.
„Begriffe wie eine Million TPS (Transaktionen pro Sekunde) geistern schon länger durchs Netz. Diese Zahl ist gewagt – sie bleibt zwar eine ehrgeizige Hausnummer, aber das ultimative Ziel eines jeden Systems ist vor allem Flexibilität. Nur so kann die Leistungsfähigkeit mit der Nachfrage wachsen.“
Genau diese gewünschte Flexibilität soll Hydra bringen. Die Entwickler streben einen Off-Chain Ledger zur Layer 1 Blockchain an. In der griechischen Mythologie sind der Hydra in brenzlichen Situationen immer mehr Köpfe gewachsen. Und genau das ist das Ziel der Layer 2 Lösung. Bei Bedarf werden weitere Off-Chain Ledger (Köpfe) in Betrieb genommen.
Die IOHK beweist mit der Relativierung von möglichen 1 Million TPS auch, dass es nicht reicht auf dem Papier große theoretische Zahlen zu skizzieren. Denn während man nun selbst in Frage stellt, ob die Million überhaupt erreicht wird, wurde im März 2020 noch von 1 Milliarde TPS gesprochen.
"Wir wissen, dass ein einzelner Hydra-Kopf bis zu 1.000 TPS erreicht. Wenn wir also 1.000 Köpfe parallel betreiben (z. B. einen für jeden Einsatzpool der Shelley-Version), sollten wir eine Million TPS erreichen. Das ist beeindruckend und wir sind der Konkurrenz meilenweit voraus, aber warum sollten wir es dabei belassen? Mit 2.000 Köpfen erreichen wir 2 Millionen TPS - und wenn jemand eine Milliarde TPS verlangt, können wir ihm sagen, er soll einfach eine Million Köpfe betreiben."
Welche Leistung Hydra letztlich bringt, werden wir erst dann wissen, wenn das Upgrade online ist. Bis dahin sind hauseigene Prognosen mit Vorsicht zu genießen.
Wie weit die Entwicklung schon vorangeschritten ist, wird der Cardano Gipfel vom 25. bis 26. September zeigen.
Cardano muss über 2 Dollar bleiben
Um Schlimmeres zu vermeiden ist es nun von größter Bedeutung, dass die Unterstützung der psychologischen Marke von 2,0 Dollar nicht unterschritten wird. Verstärkt wird diese Unterstützung durch das 50 Prozent Fibonacci Retracement der Rallye von 1,02 Dollar bis 3,09 Dollar, dass bei 2,06 Dollar zu finden ist.
Getestet wurde dieses Niveau mit dem Flash-Crash am 7. September, sowie am gestrigen Tag. Kommt es zu einem Tagesschlusskurs darunter, müssen wir uns auf Verluste zum 38,2 Prozent Fibonacci Retracement von 1,81 Dollar und zum 78,6 Prozent Fibonacci Retracement von 1,46 Dollar einstellen.
Gelingt dem ADA auf der anderen Seite ein Abprall aus dem Unterstützungsbereich, ist eine Erholung zum 38,2 Prozent Fibonacci Retracement von 2,30 Dollar und dem 23,6 Prozent Fibonacci Retracement von 2,60 Dollar möglich.
Von Marco Oehrl