FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat den Dax (DAX) am Donnerstag nach unten gezogen. Der deutsche Leitindex fiel bis zum frühen Nachmittag um 1,17 Prozent auf 12 037,03 Punkte, nachdem er sich am Mittwoch noch von seiner freundlichen Seite gezeigt hatte.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte gab am Donnerstag um 0,91 Prozent auf 25 411,82 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) büßte 1,42 Prozent ein.
China und die USA steuern auf eine neue Konfrontation in ihrem Handelskonflikt zu. Unmittelbar vor den neuen Verhandlungen am Donnerstag in Washington warf US-Präsident Donald Trump der chinesischen Führung Wortbruch vor. Weil China aus seiner Sicht bei den Verhandlungen bereits gemachte Zusagen wieder zurückgenommen hat, will Trump am Freitag neue Sonderzölle verhängen. Die Aussichten, kurzfristig noch zu einer Einigung zu kommen, gelten nunmehr als schlecht. Beide Seiten sind nach Einschätzung von Experten weit voneinander entfernt.
Die technischen Analysten von Index-Radar äußerten sich derweil mit Blick auf die aktuelle Dax-Korrektur weiter gelassen: "Das Risiko bleibt im Verhältnis zu den langfristig möglichen Gewinnchancen auch weiterhin überschaubar."
Hierzulande blicken die Anleger zudem einmal mehr auf die frischen Geschäftszahlen der Unternehmen. So verhalfen bessere Wetterbedingungen dem Baustoffkonzern HeidelbergCement (4:HEIG) im Auftaktquartal zu mehr Gewinn und Umsatz als von Experten erwartet. Insofern kletterten die Aktien unter den Favoriten im Dax um knapp 2 Prozent nach oben.
Die T-Aktien (4:DTEGn) gaben zuletzt leicht nach, schlugen sich damit aber besser als der Gesamtmarkt. Die Deutsche Telekom verdiente zu Jahresbeginn vor allem dank des boomenden US-Geschäfts operativ mehr.
Continental (4:CONG) erlitt im ersten Quartal wegen der Schwäche der internationalen Märkte einen herben Gewinneinbruch. Die Anteilsscheine des Autozulieferers und Reifenherstellers verloren rund 5 Prozent.
Am MDax-Ende büßten die Papiere von Metro (0:B4B) mehr als 6 Prozent ein. Abschreibungen auf die Supermarkttochter Real drückten den Handelskonzern im zweiten Geschäftsquartal tief ins Minus.
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 (0:PSMd) wuchs im ersten Quartal und profitierte dabei von Auftragsproduktionen und guten Geschäften seiner Online-Sparte. Zudem übertraf das Unternehmen mit seinen Resultaten die Erwartungen vieler Analysten. Damit zogen die Anteilsscheine an der Index-Spitze um rund 4 Prozent an.