Investing.com - Bitcoin befindet sich weiter im Sturzflug. Grund genug für Morgan Stanley-Analystin Sheena Shah, sich angesichts des laufenden Ausverkaufs, der die nach Marktkapitalisierung wichtigste Kryptowährung der am Mittwoch auf unter 30.000 Dollar drückte, zum Krypto-Markt zu äußern.
Bitcoin startete heute Morgen einen zaghaften Erholungsversuch, scheiterte aber am Widerstand bei 32.150 Dollar. Auslöser für die Trendwende waren einmal mehr die US-Inflationszahlen. Obwohl die Preise von ihrem höchsten Stand seit 40 Jahren etwas zurückgekommen sind, bleiben sie auf hohem Niveau. Vor diesem Hintergrund dürfte die Fed Kurs halten und ihre aggressive geldpolitische Straffung fortsetzen. Die Aussicht auf weitere Leitzinserhöhungen drückte den BTC mit 29,011 Dollar auf ein neues 11-Monats-Tief.
"Teile des Krypto-Marktes, die sich in letzter Zeit trotz des Bärenmarktes größerer Beliebtheit erfreuten, haben ebenfalls geschwächelt - ein Zeichen dafür, dass der Leverage abnimmt und die Nachfrage gering ist. Die 28.000 Dollar-Marke gilt es für Bitcoin aus technischer Sicht im Auge zu behalten. Hier würde jeder, der letztes Jahr gekauft hat, einen nicht realisierten Verlust erzielen", so Shah in einer Mitteilung an seine Kunden.
Die Strategin erwartet weiterhin eine hohe positive Korrelation zwischen der Risikostimmung auf dem Aktienmarkt und Kryptowährungen. Laut Shah stellen Kleinanleger auch nicht mehr die dominierende Gruppe von Krypto-Händlern dar.
"Der Großteil des täglichen Krypto-Handelsvolumens entfällt nun auf Krypto-Institutionen - größtenteils, weil sie untereinander handeln. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Börsen, Verwahrstellen und Krypto-Fonds. Vor etwa vier Jahren, als Bitcoin noch unter 10.000 Dollar gehandelt wurde, waren Kleinanleger die dominierende Gruppe. Wir glauben, dass das erhöhte Engagement der Institutionen, die sensitiv auf die Verfügbarkeit von Kapital und damit auf die Zinsen reagieren, zum Teil zu der hohen Korrelation zwischen Bitcoin und Aktien beigetragen hat", fügte sie hinzu.
Und Shah erwartet auch nicht, dass die hohe Volatilität "in absehbarer Zeit" zurückgehen wird.
"Wenn Bitcoin fällt, fallen die meisten anderen Kryptowährungen ebenfalls. Hier zeigt sich, dass die Investoren kaum differenzieren."
Aktuell verliert Bitcoin auf 24-Stunden-Sicht rund 5,4 Prozent auf 29.943 Dollar. Ethereum rauschte um fast 9 Prozent in die Tiefe, Binance Coin um bis zu 15 Prozent. XRP, Solana und Cardano verbuchen sogar zweistellige Prozentverluste.