Investing.com - Die native Kryptowährung XRP aus dem Hause Ripple rührt sich am Samstagmorgen kaum von der Stelle, und das, obwohl die US-Börsenaufsicht (SEC) einen kleinen Sieg in ihrem Rechtsstreit mit dem Zahlungsnetzwerk errungen hat.
Die SEC erhält Zugriff auf die interne Slack- und E-Mail-Kommunikation von Ripple.
Ripple wurde im Rahmen seines laufenden Rechtsstreits mit der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) zur Herausgabe interner Dokumente aufgefordert, wie die Nachrichtenseite Law360 kürzlich berichtete.
Demnach muss das Unternehmen der US-Börsenaufsicht SEC die Gespräche seiner Mitarbeiter aus Slack (NYSE:WORK) und 22 verschiedenen E-Mail-Postfächern zur Verfügung stellen.
Ripple stellte der SEC zwar bereits einige Dokumente zur Verfügung, doch im August weigerte sich das Zahlungsnetzwerk gegen die Herausgabe zusätzlicher Slack-Kommunikation und anderen Kommunikationsmitteln. Dies würde "wahrscheinlich Monate dauern und erhebliche Kosten verursachen", so das Unternehmen. Berichten zufolge könnte das Zusammentragen dieser Dokumente Ripple bis zu 1 Millionen Dollar kosten.
Die US-Richterin Sarah Netburn die den Vorsitz in dem Fall innehat, sagte, dass diese Kosten sowohl durch [Ripples] vorheriges Einverständnis, die relevanten Slack-Nachrichten vorzulegen, als auch durch die Höhe der verfügbaren Mittel und den Betrag, der in diesem Fall auf dem Spiel steht, mehr als aufgewogen werden.
Es ist unklar, ob Ripple die Herausgabe der Kommunikationsprotokolle ein zweites Mal anfechten wird, oder ob dies überhaupt möglich ist.
Ripple hat kürzlich einen Antrag bei Gericht eingereicht, in dem die SEC aufgefordert wird, die von den Mitarbeitern gehaltenen XRP-Bestände offenzulegen. Anlass ist der laufende Rechtsstreit darüber, ob Ripple als Wertpapier eingestuft werden sollte oder nicht. Sollte sich die Behauptung bewahrheiten, dass Mitarbeiter der SEC im Rahmen ihrer Tätigkeit privat mit XRP gehandelt haben, wäre dies ein massiver Interessenkonflikt. Dies könnte den Fall zu Gunsten von Ripple kippen.
Im Dezember 2020 reichte die SEC eine Klage gegen Ripple ein, weil das Blockchain-Unternehmen US-Investoren XRP-Token angeboten hatte, bei denen es sich angeblich um nicht registrierte Wertpapiere handelte. Zu ihrer Verteidigung argumentiert Ripple, dass XRP kein Wertpapier, sondern lediglich eine Währung darstellt.
Wann es zu einem rechtskräftigen Urteil kommt, ist unklar. Die ursprünglich für den 31. August angesetzte Offenlegungsfrist wurde bis 12. November verlängert. Nach Einschätzung der meisten Experten dürfte sich der Fall bis ins Jahr 2022 hinziehen.