Investing.com – Seit letzten Dezember muss sich Ripple mit einem Gerichtsprozess herumärgern, den die Securities and Exchange Commission (SEC) auf den Weg gebracht hatte.
Im Kern der Sache geht es darum, ob der von Ripple Labs kreierte Token XRP ein Wertpapier ist oder nicht. Falls ja, hätte das Unternehmen XRP im Wert von 1,3 Milliarden Dollar nicht ohne die Zustimmung der SEC verkaufen dürfen.
Der Fox Business Journalist Charles Gasparino gab auf Twitter bekannt, dass Ripple Labs nicht bereit ist, sich mit der SEC auf einen Vergleich zu einigen. Außerdem verfügt man über Beweise, dass der SEC Vorsitzende Gary Gensler mit der Verfolgung dieses Falles maßgeblich entscheidet, wer die künftigen Gewinner und Verlierer der Krypto-Industrie sein werden.
Wer sich mit dem Rechtssystem in den USA ein wenig auskennt, oder die Netflix (NASDAQ:NFLX) Serie Suits verfolgt hat, der weiß, dass Anwälte einen Vergleich niemals offiziell anstreben, da dies immer als Schwäche ausgelegt wird.
Allgemein muss ohnehin davon ausgegangen werden, dass sich der Prozess bis mindestens Anfang 2022 hinzieht. Der Grund dafür ist, dass die Beweisaufnahme erst am 12. November endet. Bis zu diesem Zeitpunkt weiß keine der beiden Parteien, wie stark die Argumentation der jeweils anderen ist, womit ein Vergleich zumindest bis zu diesem Datum unwahrscheinlich erscheint.
Der Krypto-Rechtsexperte Jeremy Hogan sagte:
„Selbst wenn ein Vergleich in Millionenhöhe zustande käme – und das wäre schon etwas amüsant – bleibt die Frage: Über wie viele Millionen reden wir? 10? 20? 200? 1000? Glauben Sie, dass Ripple sich nicht für den Unterschied zwischen der Zahlung von 20 Millionen Dollar und 200 Millionen Dollar interessiert? Ich denke, jedes Unternehmen macht sich darüber Gedanken und ist bereit, ein paar Monate länger zu warten, um möglicherweise Millionen von Dollar zu sparen.“
Somit dürfen die XRP-Investoren nicht damit rechnen, dass dieses leidige Thema in den kommenden Tagen gelöst werden wird.
Ripple technische Ebenen
Wichtige Unterstützungen befinden sich für den XRP im Falle eines Abgleitens unter 0,94 Dollar bei 0,87 Dollar (200-Tage-Linie) sowie bei 0,86 Dollar (61,8 Prozent Fibo des gesamten Aufwärtsimpulses von Juli bis Anfang September).
Das Chartbild aufhellen würde sich erst wieder, wenn der 50-Tage-MA bei 1,08 Dollar überschritten würde. Der Kurs hätte dann Potenzial, in Richtung der Konsolidierungshochs von 1,13 Dollar zu steigen.
Aber selbst wenn es dem Ripple Kurs gelingt, das Hoch bei 1,13 Dollar zu überwinden, sollte der langfristige Schlüsselwiderstand um 1,40 Dollar so schnell nicht erreicht werden.
Von Marco Oehrl