Berlin, 17. Feb (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zeigt sich nach dem Spitzentreffen mit Branchenverbänden offener als bisher für Öffnungen. Es dürfe keinen zu späten Ausstieg aus den Corona-Eindämmungsmaßnahmen geben, sagte der CDU-Politiker der "Zeit" laut Vorabbericht vom Mittwoch. "Wichtig ist, dass wir vorsichtig und verantwortungsvoll mit der Pandemie und der Gesundheit der Menschen umgehen. Sobald möglich, brauchen wir allerdings Öffnungen, um zu einer Normalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zu kommen. Denn vermutlich müssen wir uns darauf einrichten, noch eine ganze Zeit lang mit Corona zu leben."
Nach dem Spitzentreffen am Dienstag hatte Altmaier weitere Hilfen für die Wirtschaft angekündigt. Verbände kritisieren aber seit längerem, dass die in Aussicht gestellten Gelder oft nicht oder erst spät bei den Unternehmen ankommen. Dies bemängelte beim Politischen Aschermittwoch auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU): "Bitte macht endlich Dampf, die Geduld geht langsam zu Ende. November-Hilfen, die erst im März ausgezahlt würden, seien schlicht und einfach zu spät.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz forderte eine klare Festlegung der nächsten Öffnungsschritte. "Wann genau der nächste Schritt sein wird, das kann niemand ganz genau sagen", so der SPD-Kanzlerkandidat. Das Virus mache da seine eigene Rechnung auf. "Aber wenn das möglich ist, dann sollte klar sein, was die nächsten Schritte sind. Das muss jetzt festgelegt werden."
Scholz hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Unterstützung für das Vorhaben zugesagt, mehr kostenlose Tests anzubieten. "Er weiß schon von mir seit letzter Woche, dass ich das positiv begleite. Und das geht natürlich am besten, wenn es keine Hürden gibt, auch keine finanziellen. Das, glaube ich, können wir uns jetzt auch noch leisten."