BERLIN (dpa-AFX) - Die Arbeitskosten in Deutschland liegen weiter im westeuropäischen Mittelfeld. Das geht aus einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Im vergangenen Jahr mussten die Arbeitgeber in der deutschen Privatwirtschaft demnach pro geleisteter Arbeitsstunde 31,90 Euro aufwenden - 3 Euro mehr als im Durchschnitt des Euroraums. Zu den Arbeitskosten zählen neben dem Bruttolohn die Arbeitgeberanteile an den Sozialbeiträgen, ein Teil der Steuern sowie Kosten für die Aus- und Weiterbildung.
Wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Böckler-Stiftung berechnet hat, stiegen die deutschen Arbeitskosten im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent. Mit 31,90 Euro pro Arbeitsstunde lag die Bundesrepublik an achter Stelle unter allen EU-Ländern. Spitzenreiter war Dänemark mit 42,10 Euro, am Ende des Rankings fand sich Bulgarien mit 3,80 Euro. Der Durchschnitt im Euroraum betrug 28,90 Euro, in der gesamten EU waren es 24,60 Euro. Die Entwicklung der Lohnstückkosten zeige aber, dass die Arbeitskosten in Deutschland nicht zu hoch seien, erklärte Studienautorin Ulrike Stein. "Der hohen Entlohnung in Deutschland steht eine mindestens ebenso hohe Produktivität entgegen.