FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 29. Mai 2013. Unter Charttechnikern herrscht derzeit seltene Einigkeit: Fast alle gehen davon aus, dass sich die Hausse noch fortsetzt. Anleger bleiben hingegen skeptisch.
Nach Erreichen eines neuen DAX-Allzeithochs am vergangenen Mittwoch folgte zwar die Rolle rückwärts, heftigere Verluste sind bislang aber nicht zu verzeichnen. Viele Charttechniker erwarten allerdings erneute Einbußen - gefolgt von neuen Rekordständen. 'Aktuell ist das Szenario einer andauernden Korrekturbewegung weiterhin intakt', meint etwa Christoph Geyer von der Commerzbank. Diese werde den DAX wohl bis in den Bereich von rund 8.150 bis 8.000 Punkten führen. 'Danach dürfte die Sommerrallye fortgeführt werden.'
Nicht tiefer als 8.150 Punkte
Auch für Karen Szola ist - trotz der Erholung zum Wochenanfang - das Thema Konsolidierung noch nicht vom Tisch. 'Die Rekordjagd der vergangenen Wochen, in der in der Spitze mehr als 1.100 Zähler Gewinn angehäuft wurden, muss verdaut werden', argumentiert die technische Analystin für Euro am Sonntag und finanzen.net. So werde die neue Schwächephase schon bald die zwischen 8.386 und 8.424 Punkten gerissene Kurslücke schließen. Danach werde der DAX dann wohl einen Test des Ausbruchsniveaus bei rund 8.150 Punkten, dem lange gültigen Allzeithoch, vornehmen und damit das maximale Korrekturziel erreichen.
Beachtenswert ist laut Szola gleichzeitig auch, dass der 38-Tage-Durchschnitt erstmals in der DAX-Historie die 8.000er-Marke erreicht hat. 'Dies beweist, dass die Eroberung dieses Tausenders von nachhaltiger Natur ist.' Die Stärke könne zudem als langfristiges Kaufsignal gewertet werden, das übergeordnet zu einem neuen Allzeithoch bis in die 9.000er-Region führe. 'Und diesmal werden bis dahin keine sechs Jahre vergehen.'
Neue Rekordmarken in Sicht
Wie der freie Charttechniker Christian Henke erläutert, war der 7. Mai, als der DAX oberhalb der Rekordstände aus dem Jahr 2007 bei 8.132/8.152 Zählern schloss, ein historischer Tag. 'Mit dem Bruch nach oben wurde ein neues Kaufsignal generiert.' Anschließend sei es recht zügig weiter aufwärts gegangen, am 22. Mai wurde dann mit 8.558 Zählern ein neues Hoch markiert. 'Dass es im Anschluss zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen kam, war keine allzu große Überraschung.'
Angesichts des positiven Chartbilds sowie der intakten Kaufsignale bei einigen Indikatoren dürften Henke zufolge nun neue Rekordwerte folgen. Nach der klassischen Fibonacci-Methode verfügten die heimischen Bluechips über weiteres Aufwärtspotenzial bis 9.230 Punkte. 'Für den Fall einer weiteren Korrektur sichert die ehemalige Widerstandsbarriere bei 8.132/8.152 Punkten nach unten ab.' Ebenfalls Rückendeckung erhalte der DAX von der steigenden gewichteten 200-Tage-Durchschnittslinie bei aktuell 7.776 Punkten sowie der horizontalen Schiebezone bei 7.436/7.514 Punkten, die auf allen Zeitebenen vorkomme.
Bären nicht mehr ganz so stark
Anleger sehen unterdessen immer noch schwarz, aber nicht mehr ganz so schwarz, wie die aktuelle Umfrage der Börse Frankfurt zeigt: Im Vergleich zur vergangenen Woche hat sich die Stimmung der institutionellen Investoren etwas verbessert, der Bull/Bear-Index klettert von 43,9 auf 46,1 Punkte, verharrt damit aber noch im pessimistischen Bereich. 6 Prozent der Befragten haben das Bärenlager verlassen, das immer noch 39 Prozent ausmacht, während nur 32 Prozent der Anleger bei den Bullen sitzen und 29 Prozent ohne Engegament an der Seitenlinie.
Auch die Stimmung der Privatanleger ist nicht mehr ganz so schlecht: Der Bull/Bear-Index steigt hier von 42,1 auf 47,9 Punkte, liegt damit allerdings ebenfalls immer noch deutlich unter der Pessimisten von Optimisten trennenden 50 Punkte-Marke. Genaueres erfahren Sie von Cognitrend ab 17 Uhr auf boerse-frankfurt.de/sentiment.
© 29. Mai 2013/Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Nach Erreichen eines neuen DAX-Allzeithochs am vergangenen Mittwoch folgte zwar die Rolle rückwärts, heftigere Verluste sind bislang aber nicht zu verzeichnen. Viele Charttechniker erwarten allerdings erneute Einbußen - gefolgt von neuen Rekordständen. 'Aktuell ist das Szenario einer andauernden Korrekturbewegung weiterhin intakt', meint etwa Christoph Geyer von der Commerzbank. Diese werde den DAX wohl bis in den Bereich von rund 8.150 bis 8.000 Punkten führen. 'Danach dürfte die Sommerrallye fortgeführt werden.'
Nicht tiefer als 8.150 Punkte
Auch für Karen Szola ist - trotz der Erholung zum Wochenanfang - das Thema Konsolidierung noch nicht vom Tisch. 'Die Rekordjagd der vergangenen Wochen, in der in der Spitze mehr als 1.100 Zähler Gewinn angehäuft wurden, muss verdaut werden', argumentiert die technische Analystin für Euro am Sonntag und finanzen.net. So werde die neue Schwächephase schon bald die zwischen 8.386 und 8.424 Punkten gerissene Kurslücke schließen. Danach werde der DAX dann wohl einen Test des Ausbruchsniveaus bei rund 8.150 Punkten, dem lange gültigen Allzeithoch, vornehmen und damit das maximale Korrekturziel erreichen.
Beachtenswert ist laut Szola gleichzeitig auch, dass der 38-Tage-Durchschnitt erstmals in der DAX-Historie die 8.000er-Marke erreicht hat. 'Dies beweist, dass die Eroberung dieses Tausenders von nachhaltiger Natur ist.' Die Stärke könne zudem als langfristiges Kaufsignal gewertet werden, das übergeordnet zu einem neuen Allzeithoch bis in die 9.000er-Region führe. 'Und diesmal werden bis dahin keine sechs Jahre vergehen.'
Neue Rekordmarken in Sicht
Wie der freie Charttechniker Christian Henke erläutert, war der 7. Mai, als der DAX oberhalb der Rekordstände aus dem Jahr 2007 bei 8.132/8.152 Zählern schloss, ein historischer Tag. 'Mit dem Bruch nach oben wurde ein neues Kaufsignal generiert.' Anschließend sei es recht zügig weiter aufwärts gegangen, am 22. Mai wurde dann mit 8.558 Zählern ein neues Hoch markiert. 'Dass es im Anschluss zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen kam, war keine allzu große Überraschung.'
Angesichts des positiven Chartbilds sowie der intakten Kaufsignale bei einigen Indikatoren dürften Henke zufolge nun neue Rekordwerte folgen. Nach der klassischen Fibonacci-Methode verfügten die heimischen Bluechips über weiteres Aufwärtspotenzial bis 9.230 Punkte. 'Für den Fall einer weiteren Korrektur sichert die ehemalige Widerstandsbarriere bei 8.132/8.152 Punkten nach unten ab.' Ebenfalls Rückendeckung erhalte der DAX von der steigenden gewichteten 200-Tage-Durchschnittslinie bei aktuell 7.776 Punkten sowie der horizontalen Schiebezone bei 7.436/7.514 Punkten, die auf allen Zeitebenen vorkomme.
Bären nicht mehr ganz so stark
Anleger sehen unterdessen immer noch schwarz, aber nicht mehr ganz so schwarz, wie die aktuelle Umfrage der Börse Frankfurt zeigt: Im Vergleich zur vergangenen Woche hat sich die Stimmung der institutionellen Investoren etwas verbessert, der Bull/Bear-Index klettert von 43,9 auf 46,1 Punkte, verharrt damit aber noch im pessimistischen Bereich. 6 Prozent der Befragten haben das Bärenlager verlassen, das immer noch 39 Prozent ausmacht, während nur 32 Prozent der Anleger bei den Bullen sitzen und 29 Prozent ohne Engegament an der Seitenlinie.
Auch die Stimmung der Privatanleger ist nicht mehr ganz so schlecht: Der Bull/Bear-Index steigt hier von 42,1 auf 47,9 Punkte, liegt damit allerdings ebenfalls immer noch deutlich unter der Pessimisten von Optimisten trennenden 50 Punkte-Marke. Genaueres erfahren Sie von Cognitrend ab 17 Uhr auf boerse-frankfurt.de/sentiment.
© 29. Mai 2013/Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)