FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei freundlichen Handelstagen droht dem Dax (ETR:DAX) am Freitag ein etwas schwächerer Wochausklang. In den Blick dürfte wieder die politische Entwicklung in der Ukraine rücken, die laut Händlern vor dem Wochenende vor Engagements am Aktienmarkt zurückschrecken lasse. Als Indikator für den Leitindex gab der X-Dax knapp eine Stunde vor Börsenstart um 0,40 Prozent auf 9569 Punkte nach. Ob der Dax damit im Wochenverlauf Gewinne oder Verluste verbuchen kann, ist zurzeit offen. Bis inklusive Donnerstag sammelte sich ein Plus von rund einem halben Prozent an. Für den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutet der Future am Freitagmorgen ein Minus von 0,41 Prozent an.
In der Ostukraine sollen am Sonntag, ungeachtet eines Appells des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Unabhängigkeitsreferenden abgehalten werden. Damit stehen die Zeichen weiter auf Konfrontation.
NEUER FINANZVORSTAND BEI MERCK
Nach einer regelrechten Flut an Quartalsberichten in den vergangenen drei Tagen dürfte es auf Unternehmensseite in Deutschland an diesem Handelstag recht ruhig zugehen. Im Dax könnten die Aktien von Merck ETR:MRK laut Händlern von einer Personalie profitieren. Für ihren zu Lanxess (ETR:LXS) gewechselten Finanzvorstand holt sich der Pharma- und Chemiekonzern mit Marcus Kuhnert Ersatz bei Henkel (ETR:HEN3). "Das dürfte für die Aktie leicht positiv sein, denn der Posten ist seit Anfang April vakant. Für die Henkel-Aktie dürfte das Ganze neutral wirken", hieß es. Vorbörslich fielen die Merck-Aktien bei Lang & Schwarz (L&S) allerdings erst einmal nicht auf.
Eine Hochstufung auf "Overweight" durch die US-Bank JPMorgan gab den Papieren von K+S bereits vorbörslich Auftrieb. Mit einem Aufschlag von mehr als anderthalb Prozent waren sie der größte Gewinner im Dax.
SALZGITTER MIT STARKEM VORSTEUERERGEBNIS
Die im MDax notierten Aktien von Salzgitter (ETR:SZG) reagierten bei L&S mit plus einem halben Prozent leicht positiv auf die vorgelegten Quartalszahlen. Deutschlands zweitgrößter Stahlkocher enttäuschte beim Umsatz zwar etwas, doch das Vorsteuerergebnis fiel wegen eines positiven Sondereffekts durch die Kupferhütte Aurubis (ETR:NDA) besser als erwartet aus.
Beim Medizintechnikunternehmen Carl Zeiss Meditec (ETR:AFX) fiel der Bericht zum Geschäftshalbjahr zwar erfreulich aus, doch am Markt wurde der Umsatzausblick moniert. Daher könnten nach einem freundliche Start Gewinnmitnahmen einsetzen, sagte ein Börsianer.