Berlin, 30. Mrz (Reuters) - Der Bund muss im Zuge eines in der Corona-Pandemie nötig gewordenen Nachtragshaushalts im Frühjahr mehr Kapital aufnehmen als ursprünglich geplant. Die Emissionsaktivitäten wurden gegenüber den ursprünglichen Plänen für das zweite Quartal um 2,5 Milliarden Euro erhöht, wie die für das Schuldenmanagement des Bundes verantwortliche Finanzagentur am Dienstag mitteilte.
Im Detail heißt dies, dass bei der Aufstockung der 30-jährigen Bundesanleihe am 14. April das Emissionsvolumen um 0,5 auf 1,5 Milliarden Euro erhöht wird. Bei der Aufstockung der Bundesobligation 'Serie 183' am 2. Juni wird das Volumen zudem um eine Milliarde auf vier Milliarden Euro angehoben. Und bei der Aufstockung der 7-jährigen Bundesanleihe am 8. Juni wird das Emissionsvolumen um eine Milliarde auf vier Milliarden Euro erhöht.
Das Bundeskabinett hatte am 24. März den Entwurf eines Nachtragshaushalts beschlossen. "Vorbehaltlich der Verabschiedung durch Bundestag und Bundesrat wird sich dadurch der Finanzierungsbedarf des Bundes und seiner Sondervermögen erhöhen", teilte die Finanzagentur nun mit. Die Bundesregierung will in diesem Jahr rund 60 Milliarden Euro mehr an zusätzlichen Schulden aufnehmen, womit die Neuverschuldung auf den Rekordwert von 240 Milliarden Euro steigen wird. der ungewissen Pandemieentwicklung und den damit verbundenen Herausforderungen für die Haushaltsplanung könnten auch im dritten und vierten Quartal Anpassungen an der Emissionsplanung erforderlich werden, erklärte die Finanzagentur.