Frankfurt, 18. Apr (Reuters) - Für den Krankenhausbetreiber Asklepios ASKKL.UL gibt es bei der geplanten Übernahme des Rivalen Rhön-Klinikum RHKG.DE eine überraschende Hürde zu überwinden. Der Klinik-Zulieferer und Rhön-Großaktionär B. Braun Melsungen BBRMG.UL fordert eine außerordentliche Hauptversammlung, wie Rhön-Klinikum am Samstag mitteilte. Bei diesem Aktionärstreffen soll es demnach eine Aussprache über die Asklepios-Offerte geben und gegebenenfalls eine Beschlussfassung über das Angebot. Die Satzung soll nach den Vorstellungen Brauns so geändert werden, dass Beschlussfassungen nur noch mit einer Mehrheit von 75 Prozent der Stimmen beziehungsweise des vertretenen Grundkapitals möglich sind. Braun fordert zudem die Abberufung zahlreicher Aufsichtsratsmitglieder, darunter des Gremiumsvorsitzenden und Rhön-Gründers Eugen Münch.
B. Braun hielt zuletzt 25,23 Prozent an Rhön. Der Klinik-Zulieferer könnte damit Entscheidungen auf künftigen Hauptversammlungen blockieren, wenn die Änderungen nach seinem Willen erfolgen. Rhön will die Forderung Brauns nach einer außerordentlichen Hauptversammlung prüfen. Sollte diese stattfinden, würde sich die Annahmefrist für die Asklepios-Offerte um zehn Wochen verlängern ab Veröffentlichung der Offerte.
Ende Februar hatte der Hamburger Rivale Asklepios mitgeteilt, sich mit Rhön-Gründer Münch auf eine Übernahme des Unternehmens geeinigt zu haben. Mit Münchs Hilfe stockte Asklepios seine Beteiligung auf 41,1 von 28,7 Prozent auf, inzwischen liegt der Anteil schon bei über 50 Prozent. Münch bleiben 16 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, in das die Rhön-Teile eingebracht werden. Die übrigen Rhön-Aktionäre sollen ein Übernahmeangebot über 18 Euro je Aktie erhalten. Der Offerte war ein jahrelanges Tauziehen um Rhön vorausgegangen.
(Reporterin: Patricia Weiß geschrieben von Elke Ahlswede Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)