Investing.com - Die stärkste Rezession im verarbeitenden Gewerbe seit 7 Jahren belastet die deutsche Wirtschaft immer stärker, teilte das Markit-Institut am Mittwoch mit.
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie sank nach vorläufigen Berechnungen von 45,0 auf 43,1 im Juli. Das ist der tiefste Stand seit sieben Jahren. Volkswirte hatten mit einer leichten Erholung auf 45,1 gerechnet.
Aufgrund des beschleunigten Rückgangs der Auftragseingänge und den weiter eingetrübten Geschäftsaussichten sei der Stellenaufbau so schwach ausgefallen wie zuletzt im April 2015.
Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit und Autor des Flash-PMI, sagte:
"Die Lage der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli laut aktuellen PMI-Daten weiter verschlechtert, womit das Risiko gestiegen ist, dass die größte Volkswirtschaft der Eurozone in eine leichte Rezession schlittert".
Der Index für Dienstleistungen verschlechterte sich von 55,8 auf 55,4, fiel damit aber besser aus als erwartet. Dank der anhaltend kräftigen Inlandsnachfrage wurde ein solides Wachstum verzeichnet, wie Markit mitteilte.
"Nur dank des soliden Wachstums des Servicesektors kann sich die deutsche Wirtschaft im Moment gerade noch so über Wasser halten, wenngleich sich auch bei den Dienstleistern zunehmend Sorgen breit machen und die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist hier auf den tiefsten Wert seit dreieinhalb Jahren gesunken sind", sagte Smith.
Der Gesamtindex rutschte von 52,6 auf 51,1 Punkte ab.
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Der DAX-Future sackte unmittelbar nach den Daten ab, erholte sich aber rasch wieder, da dank der miserablen Einkaufsmanagerindizes die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung sowie Neuauflage der quantitativen Lockerung durch die EZB deutlich steigt. Morgen tagen die Währungshüter in Frankfurt und entscheiden über ihren zukünftigen Kurs.
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