Trend: aufwärts
Tagesrückblick:
Schlechte Nachrichten, sind gute Nachrichten. Dieser widersinnige Spruch ist in Mode an den Aktienmärkten. Der Dax schnellte gestern um mehr als 1,60 Prozent in die Höhe auf 12.531 Punkte und das, obwohl der Autozulieferer Continental (DE:CONG) seine Gewinnprognose kassiert hatte. Zugleich hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für die Weltwirtschaft für dieses und nächstes Jahr um jeweils 0,1 Prozent gesenkt. Für Deutschland wird in diesem Jahr sogar nur noch ein Wachstum von 0,7 Prozent vorhergesagt. Heute Morgen dann die nächsten Hiobsbotschaften:
- Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) fährt im zweiten Quartal einen Verlust nach Steuern von 3,15 Milliarden Euro ein.
- Diesel und Handelsstreit brocken Daimler (DE:DAIGn) Verlust ein.
- Covestro verbucht Gewinneinbruch und bestätigt Jahresziele.
Und obwohl die Konjunkturdaten und Unternehmensberichte so enttäuschen, ziehen die Kurse momentan kräftig an. Das kann meiner Meinung nach nur einen Grund haben: die Anleger spekulieren auf eine weitere globale Lockerungsrunde der Zentralbanken. So dürfte die Europäische Zentralbank mehr Geld in die Märkte pumpen. Zur Diskussion stehen eine Zinssenkung und eine Neuauflage des Anleihekaufprogramms. Und die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch. Denn der IWF hatte gestern betont, dass „ein verlangsamtes globales Wachstum, der Rückgang der Kerninflation das Risiko einer Deflation wieder erhöht“ haben. So ähnlich war die Situation auch im März 2015, als die EZB sein QE I Programm gestartet hatte. Auch hier bereitete die Preisentwicklung im Euroraum den Notenbankern Sorgen. Darüber hinaus dürfte die Fed die Zinsen nächste Woche am Mittwoch senken und in Neuseeland wird zum ersten Mal über ein breit angelegtes Kaufprogramm gesprochen.
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Für Euphorie sorgte am Abend dann auch noch die Meldung, wonach eine US-Handelsdelegation am kommenden Freitag nach China reisen werde, um Gespräche auf hoher Ebene zu führen.
Heute im Fokus stehen die Einkaufsmanagerindizes - Industrie und Dienstleistungen - aus der Eurozone. Jenseits des Atlantiks werden ebenfalls Stimmungsdaten veröffentlicht sowie die Anzahl der Verkäufe neuer Häuser.
Tagesausblick:
Der Dax übersprang gestern einige wichtige Widerstände in Form der Glättungen der letzten 38, 90 und 200 Stunden sowie eine Abwärtstrendlinie bei 12.320 bis 12.400. Der nächste nennenswerte Widerstand liegt nun bei 12.546. Ein Spurt über diese Marke würde den Grundstein für eine Fortsetzung der Rallye in Richtung des Jahreshochs um 12.650 legen. Da die markttechnischen Indikatoren auf den schnellen Zeiteinheiten haben etwas überhitzt erscheinen, könnte der Dax am Tag vor der EZB-Zinsentscheidung auch seitwärts notieren. Daher sollten die Anleger trotz des gestrigen Kursfeuerwerks die Unterseite nicht gänzlich aus dem Auge verlieren. Schließlich würde ein Rutsch unter den ehemaligen Widerstand bei 12.452 weitere Verluste in Richtung 12.400 und 12.355 implizieren. Die vielversprechende Ausgangslage würde sich erst wieder eintrüben, wenn es unter 12.320 geht.
Kursmarken mit hoher Reaktionsfreunde:
Unterstützungen
- 12.452 (!!)
- 12.400 (!)
- 12.355 (!!!)
- 12.320 (!)
- 12.195/188 (!!!)
Widerstände
- 12.546 (!!)
- 12.650 (!!)
- 12.687 (!!!)
Wichtige Wirtschaftsereignisse:
- Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe (Deutschland)
- Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe (Eurozone)
- Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe (USA)
- Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Deutschland)
- Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Eurozone)
- Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (USA)
- Verkäufe neuer Häuser (USA
Uhrzeit, Konsensschätzungen uvm. entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender von Investing.com.
Achten Sie beim Trading bitte immer auf die höheren Timeframes (Daily, Weekly, Monthly), da dort die Bewegungsimpulse entstehen.
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