Investing.com - Der Preisdruck in Deutschland nimmt weiter zu. Aufgrund steigender Energiepreise erhöht sich die Inflation auf den höchsten Stand seit 2011.
Nach vorläufigen Angaben errechnete das Statistische Bundesamt für den Monat Mai eine jährliche Inflationsrate von 2,5 Prozent, nach 2,0 Prozent im April. Erwartet wurden 2,3 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich der Verbraucherpreisindex (VPI) um 0,5 Prozent. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten nur mit 0,3 Prozent gerechnet.
Die Preise für Energie stiegen um 10 Prozent und die für Nahrungsmittel um 1,5 Prozent. Das Preisniveau für Dienstleistungen erhöhte sich um 2,2 Prozent.
Die Inflation steigt aufgrund der fiskalischen Unterstützung und der Erholung der Ölpreise im letzten Jahr so schnell wie seit Jahren nicht mehr, was einige Kommentatoren zu der Prognose einer neuen Ära der Inflation bewegt.
Die EZB dagegen spielt die Inflationsrisiken herunter: "Wir haben eine Menge Arbeit zu tun (um die Inflation anzuheben)", sagte EZB-Chefvolkswirt Philip Lane bei einer Online-Veranstaltung vor einer Woche. "Dieses Narrativ eines neuen Inflationsumfelds halte ich für sehr unglaubwürdig. Ich sehe einfach keine anhaltend hohe Inflation".
Die finalen Inflationsdaten per Berichtsmonat Mai werden am 15. Juni veröffentlicht.
Die Teuerungsdaten sorgten an den Finanzmärkten in Summe nur für wenig Bewegung: die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stand knapp 1,4 Basispunkte höher auf -0,172 Prozent und der Goldpreis in Euro, der meist als sicherer Hafen gegen den Wertverlust des Geldes gilt, stand mit 1.561,40 Euro knapp im Minus. Für den EUR/USD ging es um 0,10 Prozent nach oben, während die Aktienmärkte in Europa im Minus rangierten: der DAX büßte 0,3 Prozent an Wert ein und der Euro Stoxx 50 verlor 0,23 Prozent.
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