Berlin, 27. Apr (Reuters) - Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland verliert nach Ansicht der DIW-Forscher leicht an Fahrt. Das Bruttoinlandsprodukt werde im laufenden zweiten Quartal mit 0,4 Prozent zwar robust zulegen, teilte das Berliner Institut am Mittwoch mit. Dies wäre aber ein Rückgang gegenüber dem Auftaktquartal 2016, für das die Ökonomen ein Plus von 0,6 Prozent prognostizieren. Die Daten für Januar bis März werden erst im Mai veröffentlicht. "Vor allem die Industrie ist nach einem schwächeren zweiten Halbjahr 2015 gut in das Jahr 2016 gestartet", sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Die Auslandsnachfrage zieht dem Institut zufolge derzeit wieder an, und im Verarbeitenden Gewerbe habe sich die Auftragslage etwas aufgehellt.
Allerdings warnen die Konjunktur-Experten wegen der schleppenden Weltwirtschaft vor zu viel Optimismus. "Das Wachstum in China hat nachgelassen und im Euro-Raum sind die wirtschaftlichen Probleme vielerorts noch nicht gelöst", so Fichtner. Dazu kämen große politische Risiken wie die Sorge um einen EU-Austritt Großbritanniens (Brexit). "Dies dämpft auch in Deutschland die Investitionsbereitschaft der Unternehmen."