DAVOS (dpa-AFX) - Ungeachtet der zuletzt nur noch geringen Teuerung in der Eurozone sieht EZB-Chef Mario Draghi nach eigenen Worten keine Gefahr einer Deflation. Er sei sich aber bewusst, dass mit einer langen Phase sehr niedriger Inflation entsprechende Risiken verbunden sein könnten, erklärte Draghi am Freitag beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Als Deflation wird ein Teufelskreis aus verfallenden Preisen für Waren und Dienstleistungen und einer schrumpfenden Wirtschaft bezeichnet.
Die Erholung der Eurozone bezeichnete Draghi als bislang noch 'recht schwach, zerbrechlich und ungleich verteilt'. Jedoch hätten einige der Eurozonen-Problemländer - darunter auch Griechenland - beachtliche Fortschritte erreicht. Als beispielhaft bezeichnete er Deutschland, wo notwendige Strukturreformen bereits vor Jahren in Angriff genommen worden seien.
Die EZB werde die Erholung in den Euroländern auch weiterhin mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen, sicherte Draghi zu. Dazu gehörten weiterhin sehr niedrige Zinsen. Das 'sehr anpassungsfähige' Agieren der EZB habe inzwischen positive Effekte in der Realwirtschaft./bur/DP/jsl