Frankfurt (Reuters) - Der oberste Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank, Andrea Enria, plädiert für Zusammenschlüsse von Geldhäusern in Europa.
"Die optimale Größe für den Bankensektor ist schwer zu messen, aber es scheint klar zu sein, dass der europäische Bankensektor immer noch zu groß ist," sagte Enria am Donnerstag auf einer Konferenz in Lissabon. In einigen Fällen gebe es bei kleinen und mittelgroßen Instituten Spielraum für Zusammenschlüsse. Es gehe nicht um die Schaffung immer größerer Banken, sondern um effizientere Institute. Entscheidungen müssten aber von den Managern und Anteilseignern getroffen werden. Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Überwachung der Großbanken in der Euro-Zone zuständig und überwacht derzeit 116 Institute.
Die EZB rechnet damit, dass die Profitabilität der von ihr kontrollierten Banken im laufenden Jahr zurückgehen wird. Deren zusammengenommene Eigenkapitalrendite (ROE) wird 2019 ihrer Prognose zufolge auf 5,4 Prozent von 6,7 Prozent im vergangenen Jahr sinken. Wie aus einer Präsentation Enrias außerdem hervorgeht, wird für 2020 dann mit einem Anstieg der Eigenkapitalrendite auf 7,3 Prozent und für 2021 auf 7,9 Prozent gerechnet. Die US-Banken sind Europas Instituten in puncto Profitabilität weit enteilt.