BRÜSSEL (dpa-AFX) - EZB-Direktor Benoit Coeure hat eine effizientere Ausgestaltung der geplanten Abwicklung maroder Banken im Euroraum angemahnt. 'Mit Blick auf die Haupteigenschaften eines funktionierenden Abwicklungsmechanismus brauchen wir eine schlanke Entscheidungsfindung, speziell in Notsituationen', sagte das hochrangige Mitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Brüssel. Falls nötig sollten Entscheidungen 'über das Wochenende' zu treffen sein.
Darüber hinaus bemängelte der Franzose den Zeitraum von zehn Jahren, in dem der ebenfalls geplante Abwicklungsfonds von den Banken des Währungsraums mit finanziellen Mitteln befüllt werden soll. Das dauere zu lange. Coeure schlug eine Periode von nur fünf Jahren vor. Zudem bekräftigte er die Forderung der EZB nach einem Sicherheitsnetz ('Backstop'), das sowohl vor als auch nach der vollständigen Befüllung die Glaubwürdigkeit des Fonds sicherstellen solle.
Der Abwicklungsmechanismus SRM und der zugehörige Fonds SRF gelten als zentrale Bausteine der europäischen Bankenunion. Die derzeitigen Planungen sehen ein vergleichsweise kompliziertes Entscheidungsverfahren vor, ob und wie angeschlagene Geldhäuser abgewickelt beziehungsweise refinanziert werden. Beteiligt sind die EZB, die EU-Kommission und die Finanzminister des Währungsraums./bgf/jkr