FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb im Euroraum dürfte nach Einschätzung von Ökonomen deutlich niedriger bleiben als bislang angenommen. Das zeigt eine Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB), die im Monatsbericht vom Donnerstag veröffentlicht wurde. Die 53 von der Notenbank befragten Experten rechnen damit, dass die Inflationsrate im Währungsgebiet 2014 im Schnitt bei lediglich 1,1 Prozent liegen wird. Auch 2015 dürfte sie mit 1,4 Prozent auf niedrigem Niveau verharren. Im Vergleich zur letzten Umfrage im November korrigierten die Ökonomen ihre Vorhersagen um 0,4 beziehungsweise 0,2 Prozentpunkte nach unten.
Die EZB verfolgt ein Inflationsziel von knapp zwei Prozent. Im Januar lag die Jahresrate mit 0,7 Prozent massiv darunter. Die Notenbank selbst geht ebenfalls von einer längeren Phase mit geringem Preisauftrieb aus. Einige Finanzanalysten rechnen damit, dass die Währungshüter sich auf ihrer Sitzung im März mit einer weiteren Zinssenkung gegen den schwachen Preisauftrieb stemmen werden. Seit November liegt der Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent. Bereits damals hatte die EZB auf die niedrige Inflation reagiert, indem sie das Geld für Banken im Währungsraum durch den Dreh an der Zinsschraube noch weiter verbilligte.