WIESBADEN (dpa-AFX) - Ausgerechnet Strom und Fernwärme sind zu Beginn der Heizsaison deutlich teurer als vor einem Jahr. Alle anderen Träger von Haushaltsenergie wie Heizöl, Gas oder feste Brennstoffe waren hingegen im September günstiger als vor einem Jahr, wie ein am Freitag veröffentlichter Vergleich des Statistischen Bundesamtes zeigt. Danach war der für Wärmepumpen notwendige Strom 11,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Für Fernwärme mussten Verbraucher 0,3 Prozent mehr zahlen als im September 2022.
Das enorm hohe Vorjahresniveau wegen des Ukraine-Kriegs ist der wichtigste Grund, dass leichtes Heizöl (-26 Prozent) und Erdgas (-5,3 Prozent) wieder etwas billiger waren als ein Jahr zuvor. Feste Brennstoffe wie Pellets und Brennholz waren 18,1 Prozent günstiger. Insgesamt stiegen die Preise für Haushaltsenergie in der Jahresfrist um 6,3 Prozent und damit etwas stärker als die gesamten Verbraucherpreise mit 4,5 Prozent.
Im Langfristvergleich zum Vorkrisenjahr 2020 zeigen sich allerdings bei Strom und Fernwärme die geringsten Preisaufschläge von 35,4 und 39,0 Prozent. Unter dem Eindruck des Importstopps für Energie aus Russland haben die Preise für leichtes Heizöl (+124,7 Prozent) und Gas (+94 Prozent) stark angezogen und hatten vor allem im Jahr 2022 extreme Preisspitzen, von denen sie sich nun etwas erholt haben.