NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street sind am Dienstag die Gewinne vom Wochenauftakt wieder komplett abgeschmolzen. Die Stimmung der Anleger sei momentan wegen der globalen Wachstumssorgen nicht gut, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda.
Der Dow Jones Industrial (US 30) beendete den Handel mit einem Abschlag von 1,09 Prozent auf 16 330,47 Punkte. Am Montag hatte er noch um 0,77 Prozent zugelegt, was ein Händler als "kurzes Aufbäumen in einer Abschwungphase" bezeichnet hatte. Der den breiten Markt widerspiegelnde S&P-500-Index (S&P 500) verlor am Dienstag 1,23 Prozent auf 1942,74 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Erlam zufolge hat unter anderem die Unsicherheit wegen der vorerst verschobenen Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank (Fed) die Kauflaune belastet. Das Fehlen richtungweisender Wirtschaftsdaten habe das Ganze nicht besser gemacht, weil die Anleger ein paar positive Impulse bräuchten, um wieder zuzugreifen. Dass die Hauspreise in den USA im Juli laut der Federal Housing Finance Agency (FHFA) stärker als erwartet gestiegen waren, hatte kaum Beachtung gefunden.
UNITED TECHNOLOGIE UND GOLDMAN AM DOW-ENDE
Schlusslicht im Dow waren die Papiere von United Technologies (NYSE:UTX) (FSE:UTC1) mit minus 3,66 Prozent. Die Ratingagentur Moody's hatte sich negativ zur Kreditwürdigkeit des Herstellers von Technologieprodukten geäußert.
Die Aktien von Goldman Sachs (NYSE:GS) (FSE:GOS) folgten an zweiter Stelle mit einem Abschlag von 1,98 Prozent. Vorstandschef Lloyd Blankfein, seit 2006 an der Spitze der Investmentbank, ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Der 61-Jährige will eine Chemotherapie machen und plant, dabei weiter zu arbeiten.
AUCH US-AUTOBAUER WEGEN VW-SKANDAL ABGESTRAFT
Unter Druck standen zudem auch die Anteilsscheine von Ford (NYSE:F) (FSE:FMC1) mit minus 2,79 Prozent und General Motors (GM) (NYSE:GM), die um 1,93 Prozent nachgaben. Der ans Licht gekommene Diesel-Skandal um Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3) wegen manipulierter Abgastests zog auch die Anteilsscheine amerikanischer Autobauer nach unten.
Der Kurs des Euro (FX1:EURUS) gab im US-Handel noch etwas weiter nach und stand zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1,1126 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1155 (Montag: 1,1250) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8965 (0,8889) Euro. Am US-Rentenmarkt stiegen zehnjährige Staatsanleihen um 19/32 Punkte auf 98 25/32 Punkte und rentierten mit 2,134 Prozent.