(Korrigiert wurde im vierten Absatz der Wert im zweiten Satz. Hinzugefügt wurde das Wachstum der Unternehmenskredite.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Geldmenge und die Kreditvergabe in der Eurozone entwickeln sich robust. Im Euroraum ist die breit gefasste Geldmenge M3 im Juli im Vorjahresvergleich stärker als erwartet gestiegen. Das Aggregat sei um 5,3 Prozent gestiegen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mit. Bankvolkswirte hatten mit einer Rate von 4,9 Prozent gerechnet. Im Juni hatte der Anstieg revidiert 4,9 Prozent (zuvor 5,0 Prozent) betragen.
Im ebenfalls erhobenen Dreimonatszeitraum bis Juli erhöhte sich M3 gegenüber dem Zeitraum zwischen April und Juni um 5,1 Prozent. Dieser Anstieg blieb im Vergleich zum vorhergehenden Zeitraum unverändert. Bankvolkswirte hatten hier einen etwas schwächeren Anstieg um 5,0 Prozent erwartet.
Die enger gefasste Geldmenge M1, die als vorlaufender Konjunkturindikator gilt, stieg im Juli um 12,1 Prozent, nach revidiert 11,7 Prozent im Vormonat. Das Wachstum von M1 erhöht sich bereits seit einigen Monaten.
Die Kreditvergabe der Banken zeigte sich abermals robuster. Die Kreditvergabe an den privaten Sektor stieg im Juli insgesamt um 1,4 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 0,9 Prozent gewachsen war. Für die Unternehmen (ohne Finanzsektor) legte sie im Juli um 0,9 Prozent im Jahresvergleich zu, nach 0,2 Prozent im Vormonat. Für private Haushalte meldete die Notenbank im Juli einen Zuwachs um 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Im Juni hatte diese Rate noch bei 1,7 Prozent gelegen. Damit zeichnet sich abermals ab, dass die lange Phase einer rückläufigen Kreditvergabe beendet sein dürfte. Die extrem lockere EZB-Geldpolitik soll auch die schwache Kreditvergabe anschieben.
Obwohl die jüngsten Zahlen eine positive Entwicklung in der Eurozone signalisieren, fiel der Euro nach Bekanntgabe der Daten durch die EZB unter die Marke bei 1,13 US-Dollar auf ein neues Tagestief bei 1,1298 Dollar.