(Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Analysten, Kurs)
BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Auch für den Medizinkonzern Fresenius SE (FSE) wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Fresenius hat nach einem Gewinnanstieg in den ersten neun Monaten seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr leicht gekappt. Der Dax-Konzern sieht sich aber weiterhin auf Kurs, 2011 mit Rekordzahlen sowohl beim Umsatz wie auch beim Gewinn abzuschließen. 'Wir hatten ein sehr starkes drittes Quartal', sagte Konzernchef Ulf M. Schneider am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Mit einem Konzernergebnis von 202 Millionen Euro und einer operativen Marge von 16 Prozent habe Fresenius erneut Höchstwerte erreicht.
Schneider präzisierte die im Sommer zum zweiten Mal erhöhte Gewinnprognose für 2011. Das Plus soll nun am oberen Ende der bisherigen Spanne liegen. Der um Sondereffekte wegen der Milliardenübernahme des US-Generikaunternehmens APP Pharmaceuticals bereinigte Konzerngewinn soll um 15 bis 18 Prozent steigen.
UMSATZAUSBLICK GESENKT
Nachlassende Dynamik zeigte sich dagegen beim Wachstum. Das Umsatzplus schwächte sich bei den beiden größten Töchtern - dem Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) und der Infusions- und Generikasparte Kabi im Vergleich mit dem starken Vorjahreszeitraum ab. Fresenius rechnet für den Konzern nun mit einem Umsatanstieg von rund sechs Prozent. Bisher wurden sieben bis acht Prozent in Aussicht gestellt (2010: 16,0 Mrd. Euro).
Fresenius-Titel stiegen nach anfänglichen Verlusten mit dem Leitindex Dax um fast 3 Prozent auf 71,54 Euro. Kursverluste verbuchte die Dialysetochter Fresenius Medical Care, deren Aktien um 1,20 Prozent fielen. Die Kombination aus einem lediglich moderaten Umsatzwachstum im Konzern und negativen Währungseffekten habe größere Auswirkungen gezeigt als angenommen, sagte Analyst Volker Braun von der Commerzbank. Trotzdem sei die Profitabilität besser als erwartet.
DIALYSETOCHTER BEKRÄFTIGT AUSBLICK
Die Kürzung der Umsatzprognose auf Konzernebene geht hauptsächlich auf die Entwicklung von Fresenius Medical Care zurück. FMC-Chef Ben Lipps bekräftigte nach dem Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal die Prognose. Beim Überschuss wird ein Zuwachs auf 1,070 bis 1,090 Milliarden Dollar erwartet. 2011 soll der Umsatz des weltweit führenden Anbieters von Produkten und Dienstleistungen rund um die Nierenwäsche auf mehr als 13 Milliarden US-Dollar steigen. FMC werde auf das Gesamtjahr betrachtet eher näher an den 13 Millilarden Dollar sein als zuletzt erwartet, sagte Finanzchef Stephan Sturm. Im Hauptmarkt, den USA, ging der Umsatz des DaVita-Konkurrenten im Quartal vor allem wegen Änderungen bei der Dialyse-Vergütung um ein Prozent zurück.
In den ersten neun Monaten wurde der Umsatzanstieg des Fresenius-Konzerns durch negative Währungseffekte ausgebremst. Der Umsatz legte um 2 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zu. Währungsbereinigt war dies ein Plus von 5 Prozent. Fresenius erwirtschaftet hauptsächlich durch die in Dollar bilanzierende Dialysetochter FMC einen Großteil des Umsatzes in Nordamerika. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 5 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro.
Von Januar bis September verdiente Fresenius dank eines prozentual einstelligen Umsatzplus bei seiner Generika- und Infusionssparte Kabi und des Wachstums des Krankenhausgeschäfts Helios mehr als im Vorjahr. In den ersten neun Monaten stand ein Überschuss von 565 Millionen Euro in den Büchern (+14%). Fresenius Kabi habe sich ausgezeichnet entwickelt. In den ersten neun Monaten des Vorjahres hatte Kabi beim Umsatz dank neuer Produkteinführungen und einer höheren Nachfrage aufgrund von Lieferengpässen bei Wettbewerbern allerdings noch ein Umsatzplus von 20 Prozent beigesteuert. 2011 werde Kabi organisch um 8,0 bis 8,5 Prozent nach zuvor 8 Prozent wachsen, sagte Sturm.
WEITERE ZUKÄUFE
Die Strategie, sowohl organisch, wie auch über Zukäufe zu wachsen, werde mit den jüngsten Übernahmen der Klinikgruppe Damp und des Katholischen Klinikums in Duisburg fortgesetzt, sagte Konzernchef Schneider. Durch die Mehrheitsübernahme von knapp 95 Prozent an Damp hat sich Fresenius zum größten deutschen privaten Krankenhausbetreiber entwickelt, vor den Konkurrenten Rhön-Klinikum, Asklepios und Sana. Mit den jüngsten Zukäufen der Krankenhaus-Tochter Helios treibt Fresenius die Konsolidierung im deutschen Krankenhaussektor voran. An den Salzlandkliniken habe Helios weiterhin Interesse, sagte ein Sprecher. Nachdem der Kreistag bereits dem privaten Klinikkonzern Ameos den Zuschlag erteilt hatte, legte der zuständige Landrat Widerspruch ein. Eine erneute Abstimmung im Kreistag darüber, welcher Anbieter den Zuschlag erhält, ist nach Aussage von Fresenius für den 9. November geplant./ep/he
--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---
BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Auch für den Medizinkonzern Fresenius SE (FSE) wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Fresenius
Schneider präzisierte die im Sommer zum zweiten Mal erhöhte Gewinnprognose für 2011. Das Plus soll nun am oberen Ende der bisherigen Spanne liegen. Der um Sondereffekte wegen der Milliardenübernahme des US-Generikaunternehmens APP Pharmaceuticals bereinigte Konzerngewinn soll um 15 bis 18 Prozent steigen.
UMSATZAUSBLICK GESENKT
Nachlassende Dynamik zeigte sich dagegen beim Wachstum. Das Umsatzplus schwächte sich bei den beiden größten Töchtern - dem Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC
Fresenius-Titel stiegen nach anfänglichen Verlusten mit dem Leitindex Dax um fast 3 Prozent auf 71,54 Euro. Kursverluste verbuchte die Dialysetochter Fresenius Medical Care, deren Aktien um 1,20 Prozent fielen. Die Kombination aus einem lediglich moderaten Umsatzwachstum im Konzern und negativen Währungseffekten habe größere Auswirkungen gezeigt als angenommen, sagte Analyst Volker Braun von der Commerzbank
DIALYSETOCHTER BEKRÄFTIGT AUSBLICK
Die Kürzung der Umsatzprognose auf Konzernebene geht hauptsächlich auf die Entwicklung von Fresenius Medical Care zurück. FMC-Chef Ben Lipps bekräftigte nach dem Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal die Prognose. Beim Überschuss wird ein Zuwachs auf 1,070 bis 1,090 Milliarden Dollar erwartet. 2011 soll der Umsatz des weltweit führenden Anbieters von Produkten und Dienstleistungen rund um die Nierenwäsche auf mehr als 13 Milliarden US-Dollar steigen. FMC werde auf das Gesamtjahr betrachtet eher näher an den 13 Millilarden Dollar sein als zuletzt erwartet, sagte Finanzchef Stephan Sturm. Im Hauptmarkt, den USA, ging der Umsatz des DaVita-Konkurrenten im Quartal vor allem wegen Änderungen bei der Dialyse-Vergütung um ein Prozent zurück.
In den ersten neun Monaten wurde der Umsatzanstieg des Fresenius-Konzerns durch negative Währungseffekte ausgebremst. Der Umsatz legte um 2 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zu. Währungsbereinigt war dies ein Plus von 5 Prozent. Fresenius erwirtschaftet hauptsächlich durch die in Dollar bilanzierende Dialysetochter FMC einen Großteil des Umsatzes in Nordamerika. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 5 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro.
Von Januar bis September verdiente Fresenius dank eines prozentual einstelligen Umsatzplus bei seiner Generika- und Infusionssparte Kabi und des Wachstums des Krankenhausgeschäfts Helios mehr als im Vorjahr. In den ersten neun Monaten stand ein Überschuss von 565 Millionen Euro in den Büchern (+14%). Fresenius Kabi habe sich ausgezeichnet entwickelt. In den ersten neun Monaten des Vorjahres hatte Kabi beim Umsatz dank neuer Produkteinführungen und einer höheren Nachfrage aufgrund von Lieferengpässen bei Wettbewerbern allerdings noch ein Umsatzplus von 20 Prozent beigesteuert. 2011 werde Kabi organisch um 8,0 bis 8,5 Prozent nach zuvor 8 Prozent wachsen, sagte Sturm.
WEITERE ZUKÄUFE
Die Strategie, sowohl organisch, wie auch über Zukäufe zu wachsen, werde mit den jüngsten Übernahmen der Klinikgruppe Damp und des Katholischen Klinikums in Duisburg fortgesetzt, sagte Konzernchef Schneider. Durch die Mehrheitsübernahme von knapp 95 Prozent an Damp hat sich Fresenius zum größten deutschen privaten Krankenhausbetreiber entwickelt, vor den Konkurrenten Rhön-Klinikum
--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---