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Aktien Frankfurt: Dax weiter freundlich - Anleger setzen noch auf US-Lösung

Veröffentlicht am 27.12.2012, 11:49
FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Ungeachtet der drohenden Fiskalklippe in den USA hat der Dax am vorletzten Handelstag in 2012 zum Schlussspurt angesetzt. Der deutsche Leitindex legte bis zum Donnerstagmittag um 0,27 Prozent auf 7.656,87 Punkte zu, und knüpfte damit an den starken Trend von zuletzt fünf Gewinnwochen in Folge an. Das Kursbarometer steuert auf einen Jahresgewinn von rund 30 Prozent zu. Für den MDax ging es derweil um 0,10 Prozent auf 11.981,81 Punkte nach unten, und der TecDax sank um 0,44 Prozent auf 832,35 Punkte.

DROHENDE FISKALKLIPPE IN DEN USA BLEIBT HAUPTTHEMA

Verhageln könnte einen freundlichen Jahresabschluss vor allem noch der Haushaltsstreit in den USA. Bei der Suche nach einer Lösung wird die Zeit immer knapper. US-Präsident Barack Obama hat seinen Weihnachtsurlaub auf Hawaii abgebrochen und kehrt an diesem Donnerstag nach Washington zurück. Gelingt bis zur Silvesternacht im Tauziehen mit den Republikanern um ein Programm zum Defizitabbau kein Kompromiss, droht der Sturz von der sogenannten Fiskalklippe. Das heißt, auf die Amerikaner kämen ab 1. Januar Steuererhöhungen und automatische massive Ausgabenkürzungen zu. Experten warnen vor einer neuen US-Rezession und schweren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Nach Ansicht des Händlers Markus Huber vom Broker ETX Capital scheinen viele Anleger aber immer noch überzeugt von einer Einigung in letzter Minute - 'einfach weil niemand dafür verantwortlich sein will, die US-Konjunktur möglicherweise zurück in die Rezession zu drücken'. Zusätzliche Komplikationen könnte es dadurch geben, dass die USA ausgerechnet am Jahresende erneut ihr Schuldenlimit erreichen. Finanzminister Timothy Geithner will zwar nach eigenen Angaben durch Etat-Umschichtungen etwas zeitlichen Spielraum gewinnen, machte zugleich aber deutlich, dass auch hier die Uhr tickt.

DEUTSCHE BANK GEFRAGT - MERCK KGAA SCHLUSSLICHT

Besonders gefragt waren Aktien der Deutschen Bank mit einem Zuwachs von 1,23 Prozent. Börsianer sprachen von zaghaften Aufholbewegung vor dem Jahresende nach einer relativ enttäuschenden Entwicklung im Jahr 2012. Das die Vorstandsvorsitzenden Jürgen Fitschen und Anshu Jain in einem Bericht der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung' nach Wochen negativer Nachrichten Besserung gelobten, sei indes kaum kursrelevant. Dax-Schlusslich waren dagegen Papiere der Merck KGaA mit minus 1,67 Prozent.

Auch für Adidas ging es um 0,13 Prozent nach unten. Der Sportartikelhersteller setzt trotz Euro-Schuldenkrise und Wirtschaftsflaute in vielen Ländern seine Rekordjagd fort und erwartet 2012 einen Umsatz über 14,5 Milliarden Euro, wie Vorstandschef Herbert Hainer der 'Süddeutschen Zeitung' sagte. Damit bestätigte er die im November wegen der Probleme bei der US-Tochter Reebok leicht gesenkte Umsatzprognose und nannte erstmals einen konkreten Wert. Ein Händler stellte indes auf zurückhaltende Kommentare zum langfristigen Ziel für 2015 ab, die die Stimmung etwas belasteten.

Lanxess-Papiere gaben nach Presseberichten um 0,86 Prozent nach. In einem Pressebericht äußerte sich der neue Chef der RAG-Stiftung, Werner Müller, gegen eine Verbindung der beiden Chemiekonzerne Evonik und Lanxess. 'Das ist definitiv kein Thema', sagte Müller den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstag). Ein Zusammengehen würde 'weder Evonik noch Lanxess gerecht'. In der Vergangenheit war wiederholt über einen Zusammenschluss der beiden Chemiekonzerne spekuliert worden. Aussagen des Lanxess-Chefs Axel Heitmann gegenüber der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung' wertete ein Börsianer neutral.

EINZELHÄNDLER HOFFEN AUF GUTES GESCHÄFT NACH WEIHNACHTEN

Metro-Aktien traten auf der Stelle. Der deutsche Einzelhandel hofft auf gute Geschäfte nach Weihnachten, wie der Geschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Kai Falk, am Mittwoch auf dpa-Anfrage sagte. Das Weihnachtsgeschäft hatte erst in der letzten Woche vor Heiligabend deutlich an Schwung gewonnen. Insgesamt rechnet der HDE für November und Dezember mit rund 80,4 Milliarden Euro Umsatz. Das wäre im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von nominal 1,5 Prozent und damit etwas weniger als die Inflationsrate. Hugo Boss sanken derweil um 1,29 Prozent. Händler verwiesen auf zurückhaltende Aussagen vom Wettbewerber Escada mit Blick auf die weiteren Aussichten./ag/rum

--- Von Alexander Gibson, dpa-AFX ---

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