Berlin (Reuters) - Das Wachstum in der Euro-Zone hat vor dem Brexit-Votum der Briten einen Dämpfer erhalten.
Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister verharrte im Juni bei 53,1 Punkten, wie das Markit-Institut am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 5000 Firmen mitteilte. Das Barometer bleibt damit zwar deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Der Index signalisiert den Ökonomen zufolge aber für das zweite Quartal das geringste Wachstum seit Ende 2014. Zwischen April und Juni dürfte das Bruttoinlandsprodukt in den 19 Euro-Ländern laut Markit um 0,3 Prozent zugelegt haben und damit nur halb so stark wie noch zu Jahresanfang.
"Dass es keinerlei Anzeichen für einen Aufwärtstrend gibt, dürfte Geldpolitikern umso mehr Sorgen bereiten", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Denn die Unsicherheit nach dem Votum der Briten, die EU zu verlassen, könne das Wachstum in den nächsten Monaten belasten.
Das Markit-Barometer für die gesamte Privatwirtschaft in Deutschland fiel minimal um 0,1 auf 54,4 Punkte. Der Index allein für die Dienstleister rutschte auf 53,7 Zähler von 55,2 Punkten und erreichte damit ein 13-Monatstief. Für Zuversicht sorgt allerdings die Personallage. "Der Jobmotor in der Branche läuft weiter auf Hochtouren", erklärte Markit.