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Münchener-Rück-Chef dämpft Gewinnerwartungen für 2016

Veröffentlicht am 27.04.2016, 16:47
© Reuters. Books by world's biggest reinsurer Munich Re are pictured in office building in Munich

München (Reuters) - Der Umbau des Erstversicherers Ergo und die Schwankungen an den Kapitalmärkten drücken bei der Münchener Rück auf die Stimmung.

Die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr, die mit 2,3 bis 2,8 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 3,1 Milliarden liegen, seien keine Tiefstapelei, betonte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard auf der Hauptversammlung am Mittwoch in München. "Für das Jahr 2016 bitte ich Sie also nicht davon auszugehen, dass wir unser Gewinnziel erneut übertreffen können. Es stellt sich aus heutiger Sicht als sehr ambitioniert dar." Denn schon im ersten Quartal werde das Ergebnis "deutlich hinter dem Vorjahr und unseren Erwartungen zurückbleiben", sagte von Bomhard. In den ersten drei Monaten 2015 hatte der größte Rückversicherer der Welt 790 Millionen Euro verdient.

© Reuters. Books by world's biggest reinsurer Munich Re are pictured in office building in Munich

Die Warnung drückte nicht nur die Münchener-Rück-Aktie am Mittwoch um fast vier Prozent auf 173,95 Euro, sie belastete auch den übrigen Versicherungssektor. Hannover Rück gaben gegen den Markttrend zwei Prozent nach, die französische Scor büßte gut vier Prozent ein. Aktionärsvertreter hoffen aber darauf, dass sich der Wind bei der Münchener Rück wieder dreht. "Ihr Ausblick ist etwas verhalten", sagte Daniela Bergdolt von der Anlegervereinigung DSW auf der Versammlung. "Aber ich glaube, wir können auf die guten Aussichten der Munich Re vertrauen."

Die Kosten für den angekündigten Umbau bei der Düsseldorfer Tochter Ergo sind in den Prognosen für das laufende Jahr noch nicht enthalten. Bis Juni sollte der neue Ergo-Chef Markus Rieß seine neue Strategie dort vorstellen, bekräftigte von Bomhard. Wie teuer das wird, werde erst dann klar sein. Bergdolt drängte darauf, das Ruder bei Ergo schnell herumzureißen. "Ich habe das Gefühl, sie basteln da herum", sagte die Anwältin. "Ich habe wenig Verständnis dafür, dass wir hier nicht wirklich vorwärts kommen."

Von Bomhard machte die enttäuschenden Zahlen im ersten Quartal vor allem an den schwachen Aktienmärkten fest. "Von Januar bis März fielen erneut nur wenig Großschäden an", sagte er. Doch die Kapitalmärkte seien sehr volatil gewesen. "So gaben vor allem die Aktienkurse nach, und wir werden Abschreibungen zu verbuchen haben." Der Leitindex Dax hatte von Januar bis März rund sieben Prozent verloren. Die genauen Zahlen will der weltgrößte Rückversicherer am 10. Mai veröffentlichen.

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