FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein vorläufiges Ende des jüngsten Griechenland-Dramas hat dem Dax am Donnerstag nach einer Berg- und Talfahrt schließlich kräftigen Auftrieb gegeben. Der überraschend von der Europäischen Zentralbank gesenkte Leitzins stützte ebenfalls und ließ den deutschen Leitindex zeitweise knapp unter die Marke von 6.200 Punkte steigen. Mit plus 2,81 Prozent bei 6.133,18 Punken beendete das Börsenbarometer einen sehr schwankungsintensiven Handelstag. Der MDax legte um 3,17 Prozent auf 9.136,05 Punkte zu. Der TecDax gewann 2,45 Prozent auf 699,69 Punkte.
Ministerpräsident Giorgos Papandreou hatte am Nachmittag seinen umstrittenen Plan für eine Volksabstimmung über Milliardenhilfen und den dafür nötigen Sparkurs zurückgezogen. Zuvor hatten die internationalen Geldgeber massiv Druck gemacht. Die EU, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatten den Griechen klar gemacht: Macht was ihr wollt, entscheidet euch, ob ihr im Euroland bleiben wollt. Bis dahin gibt es aber kein Geld.
BANKENSEKTOR MIT HEFTIGEN SCHWANKUNGEN
Ein Händler meinte kopfschüttelnd zu den kräftigen Kursausschlägen: 'Solch heftige Aufs und Abs mit einer Schwankungsbreite im Dax von rund 360 Punkten an diesem Tag lassen die elektronisch gesteuerten Handelsprogramme rattern und jubeln und die Händler verzweifeln. Mit gesundem Menschenverstand lassen sich die schnellen Richtungswechsel an den Börsen jedenfalls nicht mehr nachvollziehen.'
Sehr schwankend zeigte sich im Zuge der Spekulationen rund um Griechenland und der EZB-Zinsentscheidung erneut der Bankensektor. Die Titel der zunächst schwach in den Handel gestarteten Deutschen Bank etwa sprangen nach der Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf ein Tageshoch bei 30,26 Euro. Mit plus 2,34 Prozent auf 29,330 Euro gingen sie dann aus dem Tag. Die EZB hatte ihren Schritt mit hohen Wachstumsrisiken begründet, was die Euphorie am Markt rasch wieder dämpfte. Die Commerzbank-Anteile legten um 5,66 Prozent zu.
METRO AN DAX-SPITZE
Dax-Spitzenreiter waren die Metro-Papiere, die trotz enttäuschender Zahlen um 9,02 Prozent auf 36,560 Euro hochschnellten. Am Markt wurde das vor allem mit Spekulationen über einen Verkauf der Warenhauskette Kaufhof begründet. Nachdem als letzte Kartellbehörde auch China der Übernahme von MAN durch Volkswagen zustimmte, stiegen die MAN-Papiere um knapp sieben Prozent.
Nach erfreulichen Quartalszahlen legten zudem die BMW-Papiere um 4,55 Prozent zu und die von HeidelbergCement um 3,47 Prozent.
Q-CELLS PLUS 25 PROZENT
Beiersdorf rückten nach leicht enttäuschenden Quartalszahlen um 1,66 Prozent vor. Die Anteilsscheine von Adidas waren dagegen trotz einer angehobenen Jahresprognose des Sportartikelherstellers mit plus 0,25 Prozent Schlusslicht im Dax.
Darüber hinaus legten auch zahlreiche mittlere und kleinere HDax-Unternehmen Quartalsbilanzen vor: Im MDax sackten die Rheinmetall-Aktien nach enttäuschenden Zahlen um 7,57 Prozent ab. Die Vorzugsaktien von ProSiebenSat.1 Media dagegen waren dagegen profitierten mit plus 13,20 Prozent vom starken Quartalsbericht des TV-Konzerns. Im TecDax schnellten die Papier von Q-Cells um 25,17 Prozent nach oben. Das Photovoltaik-Unternehmen wird noch in diesem Jahr in Brandenburg-Briest Europas größten Solarpark bauen.
KURSGEWINNE AUCH IN EUROPA UND USA
In Europa sprang der EuroStoxx 50 um 2,45 Prozent auf 2.347,94 Punkte hoch und auch die Leitindizes in Paris und London legten deutlich zu. Die wichtigsten US-Indizes stiegen zum europäischen Handelsschluss jeweils um etwas mehr als ein Prozent.
Am deutschen Rentenmarkt kletterte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,66 (Vortag: 1,63) Prozent. Der Rentenindex Rex verlor 0,60 Prozent auf 136,74 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3773 (Mittwoch: 1,3809) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7261 (0,7242) Euro./ck/he
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---
Ministerpräsident Giorgos Papandreou hatte am Nachmittag seinen umstrittenen Plan für eine Volksabstimmung über Milliardenhilfen und den dafür nötigen Sparkurs zurückgezogen. Zuvor hatten die internationalen Geldgeber massiv Druck gemacht. Die EU, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatten den Griechen klar gemacht: Macht was ihr wollt, entscheidet euch, ob ihr im Euroland bleiben wollt. Bis dahin gibt es aber kein Geld.
BANKENSEKTOR MIT HEFTIGEN SCHWANKUNGEN
Ein Händler meinte kopfschüttelnd zu den kräftigen Kursausschlägen: 'Solch heftige Aufs und Abs mit einer Schwankungsbreite im Dax von rund 360 Punkten an diesem Tag lassen die elektronisch gesteuerten Handelsprogramme rattern und jubeln und die Händler verzweifeln. Mit gesundem Menschenverstand lassen sich die schnellen Richtungswechsel an den Börsen jedenfalls nicht mehr nachvollziehen.'
Sehr schwankend zeigte sich im Zuge der Spekulationen rund um Griechenland und der EZB-Zinsentscheidung erneut der Bankensektor. Die Titel der zunächst schwach in den Handel gestarteten Deutschen Bank
METRO AN DAX-SPITZE
Dax-Spitzenreiter waren die Metro-Papiere
Nach erfreulichen Quartalszahlen legten zudem die BMW-Papiere
Q-CELLS PLUS 25 PROZENT
Beiersdorf
Darüber hinaus legten auch zahlreiche mittlere und kleinere HDax-Unternehmen Quartalsbilanzen vor: Im MDax sackten die Rheinmetall-Aktien
KURSGEWINNE AUCH IN EUROPA UND USA
In Europa sprang der EuroStoxx 50
Am deutschen Rentenmarkt kletterte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,66 (Vortag: 1,63) Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---