Berlin, 27. Apr (Reuters) - Für die Rentner im Westen Deutschlands fällt die jährliche Rentenerhöhung zum 1. Juli in diesem Jahr als Folge der Corona-Krise aus. Die Bundesregierung beschloss am Dienstag nach Angaben eines Regierungsvertreters die entsprechende Rentenverordnung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Die Rentner im Osten profitieren dagegen von der gesetzlich vorgeschriebenen schrittweisen Angleichung an die Rentenwerte im Westen. Ihre Bezüge steigen am 1. Juli um 0,72 Prozent.
Bei einer strikten Koppelung der Renten an die Lohnentwicklung hätten die Altersbezüge im Westen eigentlich um 3,25 Prozent gekürzt werden müssen, da die Löhne 2020 durch die Corona-Krise gesunken waren. Dies verhindert jedoch die Rentengarantie. Im kommenden Jahr können auch die West-Rentner wieder mit einer Erhöhung rechnen, da für das laufende Jahr im Zuge der wirtschaftlichen Erholung steigende Löhnen erwartet werden. Anders als in früheren Jahren soll die nun ausgebliebene Kürzung bei künftigen Rentenerhöhungen nicht nachgeholt werden.