⏳ Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 60 % auf InvestingPro JETZT ZUGREIFEN

Optimismus überwiegt beim Weltwirtschaftsforum 2014 - Zweifel bleiben

Veröffentlicht am 26.01.2014, 14:28

DAVOS (dpa-AFX) - Finanzpolitiker und Notenbanker erwarten in diesem Jahr in Europa eine weitere Konjunkturerholung. Die existenzielle Bedrohung des Euro sei abgewendet und der Prozess der Erholung habe begonnen, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn am Samstag zum Finale des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Ähnlich hatte sich zuvor auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso geäußert.

Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, bekräftigte die Entschlossenheit, 'sämtliche vertraglich erlaubten Mittel' zum Schutz des Euro einzusetzen. Alle Augen sind nun auf die Banken-Stresstests gerichtet, denen sich in diesem Jahr 132 Finanzinstitute unterziehen müssen.

'Ich hoffe, dass es dabei auch schlechte Nachrichten geben wird', sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem. Nur dann könne man sicher sein, dass die Überprüfung der Krisenfestigkeit europäischer Banken wirklich zuverlässig sei. Es gelte, sämtliche versteckten Risiken aufzudecken.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, Banken müssten notfalls untergehen können, wenn sie Stresstests nicht bestünden. Die wirtschaftliche Erholung Europas hänge allerdings nicht allein vom Bankensektor ab. 'Wir müssen die Probleme durch finanzielle Disziplin bei gleichzeitigen Strukturreformen lösen.' Die Schaffung der europäischen Bankenunion sei der richtige Weg.

Auf noch bestehende Risiken wies Christine Lagarde hin, die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die niedrige Inflation in der Eurozone berge die Gefahr einer Deflation - also eines Teufelskreises aus verfallenden Preisen für Waren und Dienstleistungen und dadurch verursachtem Schrumpfen der Wirtschaft.

Draghi erwiderte, die geringe Inflation sei auch durch das Sinken der Erdölpreise zu erklären. Zudem seien Phasen niedriger Inflation nach Finanzkrisen normal. Die Inflationsrate im Euro-Raum werde längere Zeit sehr gering bleiben, dann aber auf etwa zwei Prozent anwachsen.

Während beim WEF 2014 der Optimismus überwog, waren auch warnende Stimmen zu vernehmen. Ungeachtet guter Wachstumsprognosen der Weltbank und des IWF habe Europa die Folgen der Finanzkrise von 2008 keineswegs überwunden, sagte der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Großbank UBS (VTX:UBSN) (ETR:UBRA), der frühere Bundesbankpräsident Axel Weber.

Das Wachstum in Europa sei mit lediglich einem Prozent zu kraftlos, um Arbeitsplätze zu schaffen. Der Ökonomie-Professor Kenneth Rogoff meinte, Europa könne die bedrohlich hohe Verschuldigung einiger Staaten kaum ohne einen Schuldenschnitt überwinden. Der Amerikaner forderte - wie auch andere Teilnehmer - größere Schritte in Richtung einer europäischen Fiskalunion.

Die WEF-Jahrestagung stand unter dem Motto 'Die Neugestaltung der Welt: Konsequenzen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft'. An dem Treffen beteiligten sich mehr als 2500 Politiker, Manager und Wissenschaftler. Mehr als 40 Staats- und Regierungschefs reisten zum WEF nach Davos.

Fast unbemerkt blieben im Gegensatz zu früheren Jahre die Protestaktionen von Globalisierungsgegnern. In Davos, das von 3000 Soldaten und Polizisten bewacht wurde, gab es drei kleinere Demonstrationen. Eine war als 'Zombie Walk' angekündigt. Dabei habe man am Samstag weit mehr Sicherheitskräfte als Zombies auf der Straße gesehen, konstatierte die Schweizer Nachrichtenagentur sda./bur/enl/edh

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.