Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

ROUNDUP: Erzeugerpreise steigen im Rekordtempo

Veröffentlicht am 19.08.2022, 11:52
NG
-

WIESBADEN (dpa-AFX) - Angeheizt von hohen Energiepreisen sind die Preise für gewerbliche Produkte in Deutschland im Juli im Rekordtempo gestiegen. Die Erzeugerpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 37,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Es war der stärkste Anstieg innerhalb eines Jahres seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einer leichten Abschwächung des Preisauftriebs gerechnet.

Im Juni hatte sich der Auftrieb noch etwas verlangsamt (plus 32,7 Prozent). Im Vormonatsvergleich erhöhten sich die Erzeugerpreise im Juli um 5,3 Prozent - ebenfalls ein Rekordanstieg. Hier hatten Experten lediglich einen leichten Anstieg erwartet.

Die Erzeugerpreise beschreiben die Preisentwicklung für in Deutschland erzeugte und verkaufte Produkte des Bergbaus, der Industrie sowie der Energie- und Wasserwirtschaft. Sie haben in einer späteren Stufe des Wirtschaftsprozesses auch Auswirkungen auf die Verbraucherpreise.

Getrieben wird die Entwicklung nach wie vor durch die Energiepreise, die im Jahresvergleich um 105,0 Prozent stiegen. Erdgas war rund 163,8 Prozent teurer als im Juli 2021. Kraftwerke zahlten für Erdgas sogar 234,7 Prozent mehr, Industrieabnehmer 194,7 Prozent. Strom verteuerte sich innerhalb eines Jahres um 125,4 Prozent und Mineralölerzeugnisse um 41,8 Prozent.

Finanzmarktexperten erwarten vor allem wegen der stark gestiegenen Energiepreise inzwischen in diesem Jahr im Mittel eine Inflationsrate von 7,5 Prozent im Euroraum. Im Mai 2022 lag die Prognose für das Gesamtjahr noch bei 6,3 Prozent, wie aus einer Sonderbefragung des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW hervorgeht.

"Zwar erwarten die Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten weiterhin, dass sich die Inflation in den nächsten beiden Jahren verlangsamen wird", sagte ZEW-Forscher Frank Brückbauer. Allerdings entfernten sich die Prognosen seit mehreren Quartalen immer weiter von der EZB-Zielmarke von mittelfristig 2,0 Prozent. In den kommenden beiden Jahren erwarten die Befragten im Mittel Inflationsraten von 4,5 Prozent beziehungsweise 3,0 Prozent im Euroraum.

Für einen Teil der 176 befragten Expertinnen und Experten (43 Prozent) trägt auch die aus ihrer Sicht zu lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu dem Inflationsanstieg bei. Die Notenbank hatte im Juli erstmals seit elf Jahren wieder die Leitzinsen im gemeinsamen Währungsraum erhöht. Kritiker werfen den Währungshütern vor, zu spät zu reagieren.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.