LONDON (dpa-AFX) - Der Ukraine-Krieg hat die Unternehmensstimmung im Euroraum im März belastet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (ehemals IHS Markit) fiel gegenüber Februar um 1,0 Punkte auf 54,5 Zähler, wie die Marktforscher am Donnerstag in London mitteilten. Analysten hatten im Schnitt mit einer deutlicheren Eintrübung auf 53,8 Punkte gerechnet.
Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor trübte sich die Stimmung ein. Die Umfragedaten verdeutlichten die unmittelbaren und wesentlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs auf die Wirtschaft der Eurozone, erklärte Chefökonom Chris Williamson von S&P Global.
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum habe sich im März verlangsamt, erklärte S&P Global. "So wurde der Nachfrageschub infolge der Konjunkturerholung nach der Lockerung der Corona-Restriktionen von den Auswirkungen des Einmarschs Russlands in die Ukraine überkompensiert."
Die Verkaufs- und Ankaufspreise der Unternehmen seien stark gestiegen, erklärte S&P Global. Gründe seien die kräftig steigenden Rohstoffpreise und erhebliche Lieferverzögerungen. Der Ukraine-Krieg verschärfte laut Williamson den pandemiebedingten Preisdruck und die Lieferengpässe.
Rückläufige Exporte hätten für eine erneute Nachfrageabkühlung gesorgt, während die Geschäftsaussichten infolge zunehmender Sorgen auf den niedrigsten Stand seit fast anderthalb Jahren gesunken seien. "Die Unternehmen selbst stellen sich auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum ein, wobei die Geschäftsaussichten regelrecht eingebrochen sind", so Williamson.