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ROUNDUP/IW: Mehr Produkte für Stunde Arbeit - Zuletzt Verluste durch Inflation

Veröffentlicht am 10.08.2022, 11:27
Aktualisiert 10.08.2022, 11:30

KÖLN/BERLIN (dpa-AFX) - Die Menschen in Deutschland müssen vielfach weniger lang arbeiten als vor 30 Jahren, um dieselben Produkte und Dienstleistungen bezahlen zu können. Das ergaben Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Für eine Stunde Arbeit konnten sich die Menschen im Juni 2022 im Durchschnitt demnach einen Kinobesuch, 500 Gramm Bohnenkaffee, eine Briefmarke für einen Standardbrief, ein Kilogramm Mischbrot und eine Flasche Bier leisten. 1991 mussten die Menschen dafür noch sieben Minuten länger arbeiten.

Im Vergleich zu 2020 ist die sogenannte Kaufkraft pro Lohnminute für diese Produkte insgesamt allerdings gesunken: Vor zwei Jahren mussten die Menschen dafür im Schnitt lediglich 56 Minuten arbeiten. Die Berechnungen des IW basieren auf den Preisentwicklungen für Produkte und Dienstleistungen sowie auf dem Nettoverdienst der Deutschen pro Stunde. "Seit der deutschen Einheit bis 2021 ist die Kaufkraft pro Lohnminute um 27 Prozent gestiegen", sagte Christoph Schröder vom IW. "Und jetzt haben wir natürlich schon Verluste durch die hohen Inflationsrate."

Nach Angaben des Statischen Bundesamtes vom Mittwoch lag die Jahresteuerungsrate im Juli bei 7,5 Prozent. Im Juni waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 7,6 Prozent gestiegen. Vor allem Preissprünge bei Energie infolge des Ukraine-Krieges und steigende Lebensmittelpreise heizen die Inflation in Deutschland seit geraumer Zeit an.

"Bei den Lebensmitteln gibt es auch Sonderfaktoren, wenn es mal schlechte Ernten gab zum Beispiel", sagte Schröder. "Aktuell sehen wir da aber natürlich hohe Preisanstiege." Laut Berechnungen des IW mussten die Menschen beispielsweise für 2,5 Kilogramm Speisekartoffeln im Juni 2022 drei Minuten länger arbeiten als 1991. Erst nach 13 Minuten auf der Arbeit waren die Kartoffeln verdient.

Auch ein Friseurbesuch zum Haarewaschen und -föhnen für Frauen ist teurer geworden. Eine Stunde und 11 Minuten müssen die Deutschen dafür arbeiten - zwölf Minuten länger als 1991. "Wer eher viele Dienstleistungen in Anspruch nimmt, für den ist das Leben nicht so viel günstiger geworden wie für andere Leute", bestätigte Schröder.

Deutlich weniger Arbeitszeit müssen die Menschen mittlerweile hingegen für ein Fernsehgerät aufwenden. Waren es vor rund 30 Jahren noch 79 Stunden und vier Minuten, so war der Fernseher dieses Jahr nach nur 17 Stunden und 58 Minuten verdient.

Eine gute Nachricht für den Sommer gibt es auch: "Im Vergleich zu anderen Produkten bleibt der Eispreis recht stabil", teilte das IW mit. Für ein 1,70 Euro teures Speiseeis müssen die Deutschen im Schnitt 4 Minuten und 57 Sekunden lang arbeiten. "Das Eis am Stiel trotzt der Inflation - es gibt sogar mehr für die gleiche Arbeitszeit", stellte das Institut fest.

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