Investing.com - Der Stellenaufbau in den USA hat sich auch im September weiter abgeschwächt. Gleichwohl ist die Arbeitslosenquote stärker als erwartet gesunken.
Es entstanden 194.000 Stellen - nicht eingerechnet die Stellen im Bereich der Landwirtschaft. Das teilte das Arbeitsministerium in Washington am Freitag mit.
Es handelt sich dabei um das geringste Stellenplus seit Januar. Experten hatten mit einem Zuwachs von 500.000 gerechnet.
Die Arbeitslosenquote sank dagegen um 0,4 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Der Wert rechnet nur Bürger ein, die tatsächlich nach einem Job suchen, aber keinen finden.
Für Notenbankchef Jerome Powell könnte der Rückgang der Arbeitslosenquote dennoch ausschlaggebend dafür sein, das Tapering der Wertpapierkäufe im November zu beginnen, zumal die Beschäftigtenzahlen für Juli und August um insgesamt 169.000 Stellen nach oben korrigiert wurden.
Hinzu kommen die weiter steigenden Löhne. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich im September um 0,6 Prozent auf 30,85 Dollar.
"Die Daten der letzten Monate deuten darauf hin, dass die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften im Zusammenhang mit der Erholung von der Pandemie einen Aufwärtsdruck auf die Löhne ausgeübt haben könnte", wie das BLS in seinem Bericht schreibt.
Der sich fortgesetzte Aufwärtsdruck auf die Löhne könnte die Inflationssorgen am Markt noch verstärken und die Fed zu einer schnelleren Straffung ihrer Geldpolitik zwingen.
"Da so viele kleine Unternehmen wie noch nie Gehaltserhöhungen planen, ist mit einer weiteren Beschleunigung der Inflation in den kommenden Monaten zu rechnen", sagte Andrew Hunter, Senior US-Ökonom bei Capital Economics. "Daraus lässt sich schließen, dass die Fed-Beamten ihre Definition der "vorübergehenden" hohen Inflation weiter fassen müssen, was wiederum ein zusätzlicher Faktor sein könnte, der sie zum Beginn des Tapering veranlasst".