Von Gina Lee
Investing.com - Das Wachstumstempo für chinesische Exporte und Importe schwächte sich im Dezember ab, was auf eine Verlangsamung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hindeutet. Dennoch stützte die solide Nachfrage weiterhin die chinesischen Ausfuhren.
Im Dezember stiegen die Exporte im Jahresvergleich um 20,9 % und damit stärker als die 20 % der von Investing.com ermittelten Schätzungen, allerdings weniger stark als im November (22 %). Während eines Großteils des Jahres 2021 lagen die Exporte über den Erwartungen, doch haben sich inzwischen die Verschiffungen angesichts der nachlassenden Warennachfrage aus Übersee und der hohen Kosten für die Exporteure verlangsamt.
Das Importwachstum belief sich auf 19,5 % im Jahresvergleich. Es lag damit sowohl unter den von Ökonomen vorausgesagten 26,3 % als auch unter dem Wachstum von 31,7 % im November. China erzielte im Dezember einen Handelsüberschuss von 94,46 Milliarden Dollar, während laut Investing.com-Umfrage nur ein Überschuss von 74,50 Milliarden Dollar erwartet wurde, nach 71,72 Milliarden Dollar im November.
Die Gesamtausfuhren stiegen 2021 um 29,9 %, verglichen mit einem Plus von 3,6 % im Jahr zuvor. Die Importe erhöhten sich im Jahr 2021 um 30,1 Prozent, nach einem Rückgang um 1,1 Prozent in 2020.
Strikte restriktive Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Ausbrüche und ein Abschwung auf dem Immobilienmarkt sind zwei der Herausforderungen, denen sich China im Jahr 2022 nach der anfänglichen wirtschaftlichen Erholung stellen muss.
Man werde weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Exporteure ergreifen, um die Belastung durch die internationalen Versorgungsprobleme zu verringern, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua Ende Dezember 2021 unter Berufung auf eine Sitzung des Staatsrats unter Vorsitz von Premier Li Keqiang.
2022 werde es für China so schwierig wie nie zuvor sein, den Außenhandel zu stabilisieren, zumal andere Exporteure ihre Produktion hochfahren und die Vergleichsbasis nicht mehr so günstig ist, sagte der Vizeminister des Handelsministeriums Ren Hongbin am 30. Dezember.
Auf der jährlichen Zentralen Wirtschaftskonferenz vom 8. bis 10. Dezember 2021 versprach die Regierung in Peking, sich auf die Stabilisierung der Wirtschaft zu konzentrieren und das Wachstum im Jahr 2022 auf einem angemessenen Niveau zu halten.