23. Okt (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
MTU AERO ENGINES MTXGn.DE - München: Der Flugzeugmotorenbauer will von 2022 auch in Serbien Triebwerks-Teile reparieren. Das neue Werk werde in Nova Pazova bei Belgrad gebaut, erklärte das Unternehmen. "Bis zum Jahr 2027 soll unser Standort in Serbien auf rund 440 Mitarbeiter wachsen", sagte Programmvorstand Michael Schreyögg. Die Grundsatzentscheidung für die Region war schon im Frühjahr gefallen. Um die nötigen Fachkräfte vor Ort auszubilden, unterzeichnete MTU mit dem serbischen Staat beim Besuch von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Belgrad eine Kooperationsvereinbarung.
TOYOTA 7203.T - Tokio: Die Luxusmarke Lexus des japanischen Autobauers will im kommenden Jahr ein reines Elektroauto auf den Markt bringen. Das Ziel sei, bis 2025 mehr Lexus-Autos mit Elektro- oder Hybridmotor als mit Benzinantrieb zu verkaufen, sagte Markenvorstand Yoshihiro Sawa. Zunächst werde der E-Lexus in China, Nordamerika und anderen Regionen, in denen die Nachfrage nach reinen Elektrofahrzeugen hoch sei, eingeführt. Er ist der erste vollwertige, batteriebetriebene Pkw, den Toyota (T:7203) auf den Markt bringt. Bisher hatte der Konzern vor allem auf Hybridantriebe gesetzt, während Konkurrent Nissan 7201.T schon länger E-Autos im Programm hat.
HEINEKEN HEIN.AS - Brüssel: Der niederländische Bierbrauer hat seine Gewinnprognose für 2019 eingegrenzt. Der Vorstand erwartet nur noch einen Anstieg des Betriebsergebnisses um vier Prozent und liegt damit am unteren Rand der Prognose. Es sei eine zunehmende Volatilität spürbar, begründete Vorstandschef Jean-François van Boxmeer die Skepsis. In den ersten neun Monaten kletterte der Nettogewinn auf 1,66 (Vorjahr:1,59) Milliarden Euro.
SWEDBANK SWEDa.ST - Stockholm: Die wegen möglicher Geldwäsche ins Visier der Behörden geratene schwedische Bank hat im dritten Quartal einen unerwartet starken Ergebnisrückgang verbucht. Als Grund nannte der Vorstand die Kosten für die Bewältigung des Geldwäscheskandals im baltischen Geschäft. Der Nettogewinn sank auf 4,66 Milliarden schwedische Kronen (433 Millionen Euro) nach 5,53 Milliarden Kronen vor Jahresfrist. Damit verfehlte das Institut die Schätzungen der Analysten von 4,81 Milliarden Kronen.
KWS SAAT KWSG.DE - Düsseldorf: Der Saatguthersteller hat im abgelaufenen Bilanzjahr 2018/19 mehr verdient und sieht sich weiter auf Wachstumskurs. Finanzvorstand Eva Kienle erklärte: "Wir sind in allen Produktsegmenten gewachsen und konnten unser Betriebsergebnis deutlich steigern." Unter anderem vielversprechende Sortenzulassungen und der Einstieg in das Geschäft mit Gemüsesaatgut stimmten sie auch für das laufende Jahr zuversichtlich. Sie peile ein Umsatzplus von acht bis zwölf Prozent an und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von elf bis 13 Prozent. 2018/2019 kletterte der Umsatz um 4,2 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) legte um rund 13 Prozent auf 150,0 Milionen Euro zu.
AKZO NOBEL AKZO.AS - Amsterdam: Der niederländische Farbenhersteller hat im dritten Quartal einen Gewinnsprung verbucht. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) schnellte um 23 Prozent auf 300 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um drei Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. "Die Fortschritte, die wir im dritten Quartal erzielt haben, sind hauptsächlich auf unsere laufenden Preisinitiativen und Kostensenkungsprogramme zurückzuführen", erklärte Konzernchef Thierry Vanlancker.
SOFTBANK Group 9984.T - Tokio: Die SoftBank Group hat sich bereit erklärt, mehr als 10 Milliarden Dollar für die Übernahme von WeWork auszugeben. Damit verdoppelt der Konzern seine ursprünglich angekündigte Finanzspritze für das angeschlagene Büroraum-Startup und zahlt den WeWork Mitgründer Adam Neumann aus, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Deal bringe SoftBanks Gesamtinvestition in WeWork auf mehr als 19 Milliarden Dollar, berichteten Insider Reuters, wobei der Büroraum-Vermittler jetzt nur noch 8 Milliarden Dollar wert sei. Die Aktien der SoftBank Group fielen am Mittwoch nach Bekanntgabe der WeWork-Übernahme im frühen Handel um zwei Prozent.
TOYOTA 7203.T / Nissan 7201.T - Tokio: Japanische Hersteller setzen verstärkt auf kleine Elektro-Autos für Kurzstrecken. Während die weltweite Autoindustrie aufgrund härterer Emissionsregeln auf Langstrecken-Elektro-Autos setzt, stellen japanischen Autobauer wie Toyota und Nissan Prototypen von ein- und zweisitzigen Elektrofahrzeugen (EVs) für kurze Strecken mit begrenzten Höchstgeschwindigkeiten ab Donnerstag auf der Tokio Motor Show vor. Die japanische Strategie steht im Gegensatz zu der von General Motors (NYSE:GM) GM.N , Volkswagen (DE:VOWG) VOWG_p.DE und anderen Konzernen, die sich auf normale Personenkraftwagen, einschließlich SUVs, konzentrieren, um mit dem meistverkauften Tesla TSLA.O Modell 3 EV zu konkurrieren. Honda (NYSE:HMC) Motor 7267.T verfolgt auch eine "kleiner-ist-besser"-Strategie mit seinem zierlichen Viersitzer E-Modell. Der Autobauer plant, es in Europa und Japan zu einem Startpreis von rund 32.000 Dollar zu verkaufen, womit es in Reichweite des 39.000 Dollar teuren Tesla Modells 3 liegt.
SNAP SNAP.N - Bangalore: Der Mutterkonzern der Foto-App Snapchat übertraf die Quartalsschätzungen der Analysten dank einem Anstieg der Nutzerzahlen aufgrund neuer Funktionen innerhalb der App. Das Social-Media-Unternehmen sagte, es hatte im dritten Quartal täglich 210 Millionen aktive Nutzer im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 186 Millionen Nutzern. Die Zahl, eine weithin beobachtete Einheit von Investoren und Werbetreibenden, lag über der durchschnittlichen Schätzung der Analysten von 206,6 Millionen, wie aus IBES-Daten von Refinitiv hervorgeht. Der Umsatz, den das Unternehmen durch den Verkauf von Werbung über die App generiert, stieg um etwa 50 Prozent auf 446,2 Millionen Dollar und übertraf eine durchschnittliche Analystenschätzung von 435,05 Millionen Dollar. Snap (NYSE:SNAP) erwartet für das vierte Quartal einen Umsatz zwischen 540 und 560 Millionen Dollar. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 555,4 Millionen US-Dollar gerechnet. Trotz der gesteigerten Umsatzzahlen drückte die Prognose für das vierte Quartal, die im Mittelwert unter den Schätzungen der Wall Street-Analysten lag, die Aktien im nachbörslichen Handel um 5 Prozent nach unten.
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