Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 11. August:
1. US-Inflationsdaten stehen bevor
Das US-amerikanische Arbeitsministerium veröffentlicht seine Inflationszahlen für Juli um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET. Die Marktanalysten gehen von einem Anstieg der Verbraucherpreise um 0,2 Prozent aus, Kerninflation dürfte um 0,2 Prozent steigen.
Im Jahresvergleich wird ein Anstieg der Kern-VPI von 1,7 Prozent prognostiziert. Die Fed nutzt Kernpreise zu einer besseren Einschätzung von langfristigem Inflationsdruck, weil sie die oft schwankenden Lebensmittel- und Energiepreise ausklammern. Die Zentralbank strebt für gewöhnlich eine Kerninflation von 2 % oder weniger an.
Steigende Inflation könnte die Fed weiter in Richtung einer weiteren Zinsanhebung treiben. Ein über den Erwartungen liegender Wert könnte auch die Märkte überzeugen, einer Anhebung im Dezember größere Chancen einzuräumen.
Aktuell preisen Fed Fund Futures eine nur 40-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung bis Jahresende ein.
2. Spannungen um Nordkorea beherrschen die Märkte
Spannungen zwischen USA und Nordkorea beherrschen die Märkte nach Abschluss der aktuellen Berichtsaison.
Donald Trump sprach neue Warnungen gen Pjöngjang aus und sagte, „Feuer und Zorn“ seien „nicht bedrohlich genug“ gewesen.
Nordkorea „sollte lieber aufpassen oder es werde Probleme kriegen wie kein anderes Land auf dieser Welt je zuvor“.
Die Besorgnis über dieses Duell rückt in den Mittelpunkt der Marktaufmerksamkeit, während die Berichtsaison zu Ende geht.
Snap Inc . (NYSE:SNAP) bricht im vorbörslichen Handel am Freitag um 15 Prozent ein. Der Kamerahersteller per Selbstdefinition meldete nach Börsenschluss am Vortag Ergebnisse, die die Markterwartungen sowohl in Bezug auf Umsätze als auch auf Gewinne enttäuscht hatten.
Keine weiteren S&P 500-Unternehmen weisen am Freitag aus, allerdings könnte JC Penney (NYSE:JCP) als letzter Einzelhändler, der seine Ergebnisse veröffentlicht, in den Fokus geraten.
455 der S&P-Unternehmen veröffentlichten ihre Ergebnisse für das zweite Quartal, für die kommende Woche stehen nur 20 an, darunter Wal-Mart (NYSE:WMT), Home Depot (NYSE:HD), Cisco Systems Inc. (NASDAQ:CSCO) oder Target Corporation (NYSE:TGT).
3. Aktienkurse weltweit setzen Abwärtstrend fort
S&P 500 schloss am Donnerstag mit dem größten Verlust seit Mai und verbuchte den tiefsten Absturz des Jahres. Spannungen zwischen USA und Nordkorea dämpfen die Risikobereitschaft der Anleger.
Die Börsen in Asien schlossen ebenfalls tiefer. Trump verschärfte seinen Ton gegenüber Nordkorea. Shanghai Composite schloss um 1,6 Prozent und der südkoreanische Kospi um 1,7 Prozent tiefer. Die Märkte in Japan blieben aufgrund eines Feiertages geschlossen.
Die Kurse in Europa wurden ebenfalls von politischer Unsicherheit getroffen und verbuchen ebenfalls den tiefsten Absturz des Jahres. Um 09:56 Uhr GMT oder 05:56 Uhr ET fiel Euro Stoxx 50 um 0,80 Prozent, der DAX um 0,43 Prozent und FTSE 100 um 1,19 Prozent.
US-Futures deuten auf eine Fortsetzung der Zurückhaltung und auf eine mäßige Eröffnung hin. Um 9:56 Uhr GMT oder 05:56 Uhr ET fiel Dow um 0,10 Prozent, S&P 500 um 0,15 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,30 Prozent.
4. Volatilität steigt auf das nach den Wahlen erreichte Hoch, Safe-Haven-Anlagen steigen
Die Nervosität über das Wortgefecht zwischen Trump und Nordkorea führte zu einem Anstieg der Volatilität auf den höchsten Stand seit der Bekanntgabe der Wahlergebnisse im November vergangenen Jahres.
Um 09:57 Uhr GMT oder 05:57 Uhr ET stieg der CBOE-Volatilitätsindex, auch bekannt als der Angst-Messwert, um fünf Prozent auf 16,86. Zuvor erreichte der Index ein Intraday-Hoch von 17,28.
Die Anleger versuchen, das Risiko zu reduzieren, indem sie sich verstärkt so genannten Safe-Havens zuwenden.
Gold etwa hält sich am Freitag weiterhin bei einem Neunwochenhoch. Um 09:59 Uhr GMT oder 05:59 Uhr ET stiegen Gold-Futures um 3,41 $ oder 0,3 Prozent auf 1.293,41 $ pro Feinunze.
Zusätzlich dazu fiel die Rendite auf Staatsanleihen. Die Marktteilnehmer suchen nach Sicherheit und treiben den Preis für festverzinsliche Anlagen höher. Zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 10:00 Uhr GMT oder 06:00 Uhr ET um vier Basispunkte auf 2,196 Prozent, Bundesanleihen sanken um 3 Prozent auf 0,382 Prozent.
Sichere Währungen wie Yen und Schweizer Franken zogen gegenüber dem Dollar ebenfalls an.
5. Überangebot bringt Ölpreis um drei Prozent nach unten
Die Ölpreise bewegen sich am Freitag nach unten und dürften für die Woche einen Verlust von fast drei Prozent verbuchen. Die anhaltende Besorgnis über die überquellenden Vorräte wirkt sich aus, während die Anleger auf die wöchentlichen Daten zur Förderaktivität in den USA warten.
Am Freitag meldete die International Energy Agency (EIA), dass die starke Nachfrage zur Ausbalancierung des Marktes beitragen würde. Die Agentur merkte aber auch an, dass die Erfüllungsrate der OPEC in Bezug auf die vereinbarten Produktionskürzungen im Juli auf 75 Prozent gefallen ist. Es ist der niedrigste Stand seit Beginn der Vereinbarung im Januar.
Die weltweite Versorgung stieg im Juli um 520.000 bpd und stand damit um 500.000 bpd höher als im Vorjahr.
Die Marktteilnehmer behalten auch den Anstieg der Schieferölproduktion in den USA im Auge. Baker Hughes veröffentlicht im Laufe des Tages seine aktuelle wöchentliche Plattform-Zählung.
Rohöl-Futures fielen um 10:01 Uhr GMT oder 06:01 Uhr ET um 0,76 Prozent auf 48,22 $. Brent verlor 0,60 Prozent und fiel auf 51,59 $.