BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat die derzeit stark in der Kritik stehenden Ratingagenturen verteidigt. Einen europäischen Konkurrenten zu den amerikanischen Platzhirschen Standard & Poor's (S&P), Moody's und Fitch halte er grundsätzlich für sinnvoll, allerdings gehe das nicht über Nacht. 'Grundsätzlich würde ich es begrüßen, wenn es eine europäische Ratingagentur gäbe', sagte Ackermann den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa.
'Aber einige wenige Banken in Europa können eine solche Agentur nicht gründen, da sie unabhängig sein muss. Außerdem braucht es viele Jahre, bis eine solche Rating-Agentur sich ein entsprechendes Renommee aufgebaut hat', sagte der 63-Jährige, der im Mai nach zehn Jahren an der Spitze der größten deutschen Bank das Institut verlassen wird. Eine von Staaten getragene Agentur hätte nach Ackermanns Ansicht ebenfalls das Problem mangelnder Unabhängigkeit.
Mit S&P, Moody's und Fitch dominieren drei Unternehmen den Markt, die in amerikanischer Hand sind oder zumindest angelsächsische Wurzeln haben. Die Agenturen stehen wieder am Pranger, weil S&P kürzlich auf einen Schlag gleich neun Euro-Staaten schlechtere Noten für ihre Kreditwürdigkeit verpasste. Den Bonitätsprüfern wird vorgeworfen, so die Krise zu verschärfen. In der Finanzkrise 2008 war ihnen allerdings genau das Gegenteil vorgehalten worden - nämlich zu lasch und oft zu spät geurteilt zu haben.
'Eigentlich kann man den Ratingagenturen keinen großen Vorwurf machen, wenn sie ihre Rechenmodelle jetzt konsequent durchziehen', befand Ackermann. 'Wenn die in ihren Modellen feststellen, dass ein Land ein Triple A-Rating nicht mehr verdient, dann können sie gar nichts anders tun, als ein Downgrade vorzunehmen.' S&P hatte unter anderen Europas zweitgrößter Volkswirtschaft Frankreich die Bestnote 'AAA' entzogen. Danach wurde der Ruf nach einer europäischen Ratingagentur wieder lauter./zb/ben
'Aber einige wenige Banken in Europa können eine solche Agentur nicht gründen, da sie unabhängig sein muss. Außerdem braucht es viele Jahre, bis eine solche Rating-Agentur sich ein entsprechendes Renommee aufgebaut hat', sagte der 63-Jährige, der im Mai nach zehn Jahren an der Spitze der größten deutschen Bank das Institut verlassen wird. Eine von Staaten getragene Agentur hätte nach Ackermanns Ansicht ebenfalls das Problem mangelnder Unabhängigkeit.
Mit S&P, Moody's und Fitch dominieren drei Unternehmen den Markt, die in amerikanischer Hand sind oder zumindest angelsächsische Wurzeln haben. Die Agenturen stehen wieder am Pranger, weil S&P kürzlich auf einen Schlag gleich neun Euro-Staaten schlechtere Noten für ihre Kreditwürdigkeit verpasste. Den Bonitätsprüfern wird vorgeworfen, so die Krise zu verschärfen. In der Finanzkrise 2008 war ihnen allerdings genau das Gegenteil vorgehalten worden - nämlich zu lasch und oft zu spät geurteilt zu haben.
'Eigentlich kann man den Ratingagenturen keinen großen Vorwurf machen, wenn sie ihre Rechenmodelle jetzt konsequent durchziehen', befand Ackermann. 'Wenn die in ihren Modellen feststellen, dass ein Land ein Triple A-Rating nicht mehr verdient, dann können sie gar nichts anders tun, als ein Downgrade vorzunehmen.' S&P hatte unter anderen Europas zweitgrößter Volkswirtschaft Frankreich die Bestnote 'AAA' entzogen. Danach wurde der Ruf nach einer europäischen Ratingagentur wieder lauter./zb/ben