FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom (ETR:DTE) hat am Donnerstag von ihrem guten Abschneiden in den USA und auf dem Heimatmarkt nur kurz profitieren können. Nach einem freundlichen Start rutschten die Aktien des Bonner Telekommunikationsunternehmens nach Vorlage der Quartalszahlen bis auf 12,200 Euro ab. Zuletzt gaben sie noch um 0,56 Prozent auf 12,390 Euro nach. Damit gehörten die Papiere zu den größten Verlierern im Dax (ETR:DAX), der zeitgleich um 0,60 Prozent vorrückte. Allerdings hatten sie in der Spitze um mehr als drei Prozent zugelegt, nachdem die US-Mobilfunktochter T-Mobile US NYS:TMUS zum Monatsanfang über erneut gestiegene Kundenzahl berichtet hatte.
Das auf Hochtouren laufende US-Geschäft gab dem Konzern zu Jahresbeginn weiter Auftrieb. Zukäufe und hohe Werbeausgaben sorgten für neue Kunden und Erlöse. Das ging beim Mutterkonzern aber auch kräftig ins Geld. Der Umsatz stieg um acht Prozent - ohne die von T-Mobile US im Frühjahr 2013 übernommene MetroPCS wäre nur ein Plus von mehr als vier Prozent angefallen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um knapp vier Prozent zurück. Unter dem Strich verdreifachte die Telekom den Gewinn - allerdings war das einem Sonderertrag aus dem Teilverkauf des Internetportals Scout24 geschuldet. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigten die Bonner.
Für die meisten Experten fielen die Zahlen der Telekom alles in allem wie erwartet aus. Für den ein oder anderen Börsianer verfehlten höchstens der operative Gewinn (Ebitda) sowie der bereinigte Nachsteuergewinn die durchschnittlichen Erwartungen leicht. Dagegen hätten Umsatz und Free Cashflow etwas darüber gelegen. Überrascht hätten die Anfang Mai veröffentlichten Resultate der US-Mobilfunktochter, so Analystin Heike Pauls von der Commerzbank.
Wegen der Spekulation über einen möglichen Verkauf von T-Mobile US hält Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet an seinem Kursziel von 13 Euro für die T-Aktie fest. Derweil hält Paul Marsch von der Privatbank Berenberg die Wahrscheinlichkeit einer Fusion mit Konkurrent Sprint NYS:S (FSE:SRN) angesichts entmutigender Signale seitens der Kartellwächter für gering.