(neu: Schlusskurs, Kommentar von National-Bank und DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Kräftige Kursschwankungen hat die vom Motorenhersteller Deutz einkassierte Jahresprognose am Dienstag ausgelöst. Die Papiere pendelten zwischen deutlichen Verlusten und deutlichen Gewinnen, bis sie mit minus 0,98 Prozent auf 3,424 Euro aus dem Handel gingen. Der MDax sank um 0,05 Prozent. Mehrere Börsianer sagten, dass der Schritt 'nicht ganz überraschend' gekommen und bereits im Aktienkurs eingepreist gewesen sei. Andere wiederum zeigten sich überrascht, dass der Auftragseingang im zweiten Quartal so schwach gewesen sei.
Deutz hatte am Morgen seine Prognose für das Geschäftsjahr einkassiert und dies mit der Euro-Schuldenkrise und der anhaltend schwachen Marktsituation in China begründet. Die Nachfrage habe sich im Verlauf des zweiten Quartals abgeschwächt und auch der Auftragseingang im Juli habe bisher unter den Erwartungen gelegen, hieß es. Er war nahezu auf den schwachen Wert vom Ende des Vorjahrs zurückgefallen. Einen aktualisierten Ausblick will das Unternehmen nun mit den Halbjahreszahlen am 9. August veröffentlichen.
DZ BANK SENKT VOTUM AUF 'VERKAUFEN'
'Deutz hat heute den Gewinnausblick für 2012 zurückgenommen, da der Auftragseingang im zweiten Quartal rund 20 Prozent unter den bisherigen Erwartungen lag', kommentierte DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger. Er habe nun die Schätzungen deutlich gesenkt und rechnet zur Zahlenvorlage mit einem neuen Ausblick, der operativ substanziell unter der bisherigen Prognose liegen sollte. Er senkte daher den Fairen Wert von 5,20 auf 3,30 Euro und das Anlageurteil von 'Halten' auf 'Verkaufen'.
Analyst Steffen Manske von der National-Bank beließ die Deutz-Aktie auf 'Kaufen' mit einem Kursziel von 5,50 Euro. Die Meldung des Motorenherstellers, die bisherigen Jahresziele nicht mehr erreichen zu können, habe nach der jüngsten Gewinnwarnung des Konkurrenten Cummins nicht mehr überrascht, kommentierte er. Allerdings sei die Nachfrageschwäche angesichts des erheblichen Rückgangs beim Auftragseingang im zweiten Quartal doch deutlich ausgefallen.
ANALYSTEN SEIT ANFANG JULI ZUNEHMEND KRITISCH
Dass Deutz seine Prognose zurückgenommen habe, sei nicht wirklich eine große Überraschung, hieß es dennoch ebenfalls am Markt. Dabei verwiesen Börsianer darauf, dass der US-Motorenhersteller Cummins bereits in der letzten Woche seine Ziele gesenkt habe. Zudem hatten bereits mehrere Analysten die Deutz-Aktie seit Anfang Juli zunehmend kritisch bewertet und abgestuft. So hatte UBS-Analyst Sebastian Ubert die Aktie bereits am 9. Juli von 'Neutral' auf 'Sell' gesenkt und das Kursziel von 5,50 auf 3,30 Euro reduziert. Er hatte wegen der zuletzt schlechten Nachrichten aus der Branche und der Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten in Europa eine Gewinnwarnung zur Zahlenvorlage erwartet.
Am selben Tag hatte auch die Privatbank Berenberg das Papier von 'Hold' auf 'Sell' abgestuft und das Kursziel von 5,00 auf 3,50 Euro gesenkt. Analyst Stephan Klepp nannte als Hauptgründe die schwachen VDMA-Zahlen seit März, das schwächelnde China-Geschäft und weiterer Margendruck durch die Kosten für den Aufbau des China-Jointventures. Auch er hatte geschrieben, dass er 'in naher Zukunft eine Gewinnwarnung' erwarte. Aufgrund solcher Einschätzungen seitens von Analysten hatten die Deutz-Papiere bereits seit etwas mehr als einer Woche kräftig nachgegeben. Daher hieß es von Börsianern, dass nun nur passiert sei, was längst erwartet worden sei./ck/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Kräftige Kursschwankungen hat die vom Motorenhersteller Deutz
Deutz hatte am Morgen seine Prognose für das Geschäftsjahr einkassiert und dies mit der Euro-Schuldenkrise und der anhaltend schwachen Marktsituation in China begründet. Die Nachfrage habe sich im Verlauf des zweiten Quartals abgeschwächt und auch der Auftragseingang im Juli habe bisher unter den Erwartungen gelegen, hieß es. Er war nahezu auf den schwachen Wert vom Ende des Vorjahrs zurückgefallen. Einen aktualisierten Ausblick will das Unternehmen nun mit den Halbjahreszahlen am 9. August veröffentlichen.
DZ BANK SENKT VOTUM AUF 'VERKAUFEN'
'Deutz hat heute den Gewinnausblick für 2012 zurückgenommen, da der Auftragseingang im zweiten Quartal rund 20 Prozent unter den bisherigen Erwartungen lag', kommentierte DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger. Er habe nun die Schätzungen deutlich gesenkt und rechnet zur Zahlenvorlage mit einem neuen Ausblick, der operativ substanziell unter der bisherigen Prognose liegen sollte. Er senkte daher den Fairen Wert von 5,20 auf 3,30 Euro und das Anlageurteil von 'Halten' auf 'Verkaufen'.
Analyst Steffen Manske von der National-Bank beließ die Deutz-Aktie auf 'Kaufen' mit einem Kursziel von 5,50 Euro. Die Meldung des Motorenherstellers, die bisherigen Jahresziele nicht mehr erreichen zu können, habe nach der jüngsten Gewinnwarnung des Konkurrenten Cummins nicht mehr überrascht, kommentierte er. Allerdings sei die Nachfrageschwäche angesichts des erheblichen Rückgangs beim Auftragseingang im zweiten Quartal doch deutlich ausgefallen.
ANALYSTEN SEIT ANFANG JULI ZUNEHMEND KRITISCH
Dass Deutz seine Prognose zurückgenommen habe, sei nicht wirklich eine große Überraschung, hieß es dennoch ebenfalls am Markt. Dabei verwiesen Börsianer darauf, dass der US-Motorenhersteller Cummins
Am selben Tag hatte auch die Privatbank Berenberg das Papier von 'Hold' auf 'Sell' abgestuft und das Kursziel von 5,00 auf 3,50 Euro gesenkt. Analyst Stephan Klepp nannte als Hauptgründe die schwachen VDMA-Zahlen seit März, das schwächelnde China-Geschäft und weiterer Margendruck durch die Kosten für den Aufbau des China-Jointventures. Auch er hatte geschrieben, dass er 'in naher Zukunft eine Gewinnwarnung' erwarte. Aufgrund solcher Einschätzungen seitens von Analysten hatten die Deutz-Papiere bereits seit etwas mehr als einer Woche kräftig nachgegeben. Daher hieß es von Börsianern, dass nun nur passiert sei, was längst erwartet worden sei./ck/he