(neu: Analystenstimmen von der UBS und von Kepler)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Bank haben sich am Dienstag nach positiv aufgenommen Zahlen sehr fest gezeigt und sind an die Spitze des Dax geklettert. Die Papiere des deutschen Branchenprimus stiegen bis 14.40 Uhr um nahezu drei Prozent auf 29,300 Euro, während es für den Leitindex um 0,90 Prozent auf 6.109,56 Punkte nach oben ging.
Ein Händler nannte die Resultate 'exzellent' und verwies unter anderem auf die Kernkapitalquote (Tier 1) von 10,1 Prozent. Ein weiterer Börsianer zeigte sich ebenfalls positiv überrascht, fügte aber hinzu, dass dies nach den jüngsten Medienberichten beinahe erwartet worden sei. Ein dritter Marktteilnehmer sagte wiederum: 'Die Zahlen der Deutschen Bank sind bis auf das Handelsergebnis besser als erwartet.'
COMMERZBANK: NETTOGEWINN ÜBER ERWARTUNGEN
Ein Börsianer verwies darauf, dass die Risikovorsorge mit 463 Millionen Euro geringer als angenommen ausgefallen sei. Der Gewinn je Aktie habe mit 0,75 Euro klar über den Erwartungen von lediglich 0,32 Euro gelegen. Alles in allem seien das starke Zahlen, was aber auch nicht die ganz große Überraschung sei.
Analyst Michael Dunst von der Commerzbank sah den Nettogewinn über den Erwartungen. Dieser habe vor allem aufgrund der besser als angenommen verlaufenen Entwicklung in der Sparte Corporate Banking & Securities sowie in den nicht-operativen Bereichen positiv überrascht. Olaf Kayser von der LBBW betonte in einer Studie, das schwache Investmentbanking sei von starken Zahlen im klassischen Bankengeschäft mehr als ausgeglichen worden. Belastet worden seien die Resultate zum dritten Quartal vor allem von den schwierigen Marktbedingungen sowie Einmaleffekten. Alles in allem seien die Resultate nicht so schlecht wie man es hätte befürchten können. Nichtsdestotrotz werde er seine Prognosen für das Gesamtjahr 2011 möglicherweise etwas nach unten schrauben. Kayser empfiehlt die Aktien zum Kauf.
KEPLER: EINES DER BESSEREN ERGEBNISSE UNTER INVESTMENTBANKEN
Einer ähnlichen Meinung war Analyst Philipp Häßler von Equinet. Die Resultate schauten aufgrund positiver Einmaleffekte besser als erwartet aus. Positiv sei, dass die Deutsche Bank für das zweite Quartal des kommenden Jahres eine Kernkapitalquote von 9,1 Prozent erwarte. Insofern sei es sehr wahrscheinlich, dass der Konzern bei einem neuen Stresstest mit einer geforderten Quote von neun Prozent nicht mehr Kapital benötige. Die Schweizer Großbank UBS fand Lob für das Privatkundengeschäft, dass sich nach Ansicht von Analyst Philipp Zieschang mit einem Umsatz von 310 Millionen Euro besser als angenommen gezeigt habe.
Kepler-Analyst Dirk Becker schließlich sagte, die Deutsche Bank habe unter den Investmentbanken eines der besseren Ergebnisse abgeliefert. Einziger negativer Punkt sei der starke Anstieg der risikogewichteten Aktiva, der für einen leichten Rückgang der Kernkapitalquote gesorgt habe.
GEWINNRÜCKGANG NICHT SO STARK WIE VON ANALYSTEN BEFÜRCHTET
Die Deutsche Bank hatte im dritten Quartal die von der Schuldenkrise in der Eurozone ausgelösten Turbulenzen an den Kapitalmärkten zwar zu spüren bekommen. Der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn war im Vergleich zum zweiten Jahresviertel um rund 28 Prozent auf 942 Millionen Euro zurückgegangen. Allerdings hatten Experten mit einem stärkeren Gewinnrückgang gerechnet. Unter dem Strich hatte das Institut im dritten Quartal noch 777 Millionen Euro verdient und damit deutlich mehr als von Analysten erwartet worden war. Vor einem Jahr hatte an dieser Stelle noch ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro gestanden, was aber auch an einer milliardenschweren Sonderabschreibung wegen der Übernahme der Postbank gelegen hatte./chs/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Bank
Ein Händler nannte die Resultate 'exzellent' und verwies unter anderem auf die Kernkapitalquote (Tier 1) von 10,1 Prozent. Ein weiterer Börsianer zeigte sich ebenfalls positiv überrascht, fügte aber hinzu, dass dies nach den jüngsten Medienberichten beinahe erwartet worden sei. Ein dritter Marktteilnehmer sagte wiederum: 'Die Zahlen der Deutschen Bank sind bis auf das Handelsergebnis besser als erwartet.'
COMMERZBANK: NETTOGEWINN ÜBER ERWARTUNGEN
Ein Börsianer verwies darauf, dass die Risikovorsorge mit 463 Millionen Euro geringer als angenommen ausgefallen sei. Der Gewinn je Aktie habe mit 0,75 Euro klar über den Erwartungen von lediglich 0,32 Euro gelegen. Alles in allem seien das starke Zahlen, was aber auch nicht die ganz große Überraschung sei.
Analyst Michael Dunst von der Commerzbank sah den Nettogewinn über den Erwartungen. Dieser habe vor allem aufgrund der besser als angenommen verlaufenen Entwicklung in der Sparte Corporate Banking & Securities sowie in den nicht-operativen Bereichen positiv überrascht. Olaf Kayser von der LBBW betonte in einer Studie, das schwache Investmentbanking sei von starken Zahlen im klassischen Bankengeschäft mehr als ausgeglichen worden. Belastet worden seien die Resultate zum dritten Quartal vor allem von den schwierigen Marktbedingungen sowie Einmaleffekten. Alles in allem seien die Resultate nicht so schlecht wie man es hätte befürchten können. Nichtsdestotrotz werde er seine Prognosen für das Gesamtjahr 2011 möglicherweise etwas nach unten schrauben. Kayser empfiehlt die Aktien zum Kauf.
KEPLER: EINES DER BESSEREN ERGEBNISSE UNTER INVESTMENTBANKEN
Einer ähnlichen Meinung war Analyst Philipp Häßler von Equinet. Die Resultate schauten aufgrund positiver Einmaleffekte besser als erwartet aus. Positiv sei, dass die Deutsche Bank für das zweite Quartal des kommenden Jahres eine Kernkapitalquote von 9,1 Prozent erwarte. Insofern sei es sehr wahrscheinlich, dass der Konzern bei einem neuen Stresstest mit einer geforderten Quote von neun Prozent nicht mehr Kapital benötige. Die Schweizer Großbank UBS fand Lob für das Privatkundengeschäft, dass sich nach Ansicht von Analyst Philipp Zieschang mit einem Umsatz von 310 Millionen Euro besser als angenommen gezeigt habe.
Kepler-Analyst Dirk Becker schließlich sagte, die Deutsche Bank habe unter den Investmentbanken eines der besseren Ergebnisse abgeliefert. Einziger negativer Punkt sei der starke Anstieg der risikogewichteten Aktiva, der für einen leichten Rückgang der Kernkapitalquote gesorgt habe.
GEWINNRÜCKGANG NICHT SO STARK WIE VON ANALYSTEN BEFÜRCHTET
Die Deutsche Bank hatte im dritten Quartal die von der Schuldenkrise in der Eurozone ausgelösten Turbulenzen an den Kapitalmärkten zwar zu spüren bekommen. Der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn war im Vergleich zum zweiten Jahresviertel um rund 28 Prozent auf 942 Millionen Euro zurückgegangen. Allerdings hatten Experten mit einem stärkeren Gewinnrückgang gerechnet. Unter dem Strich hatte das Institut im dritten Quartal noch 777 Millionen Euro verdient und damit deutlich mehr als von Analysten erwartet worden war. Vor einem Jahr hatte an dieser Stelle noch ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro gestanden, was aber auch an einer milliardenschweren Sonderabschreibung wegen der Übernahme der Postbank