FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Automobilwerte stehen angesichts der Daimler-Hauptversammlung und aktueller Absatzzahlen für Deutschland und die USA am Mittwoch im Fokus. Europaweit gehörten die Branchentitel mit einem Minus des Stoxx 600 Autos & Parts von zuletzt 2,17 Prozent im schwachen Marktumfeld zum den größten Verlierern. Die Papiere von Daimler verloren 2,25 Prozent auf 44,725 Euro. Volkswagen-Vorzugsaktien gaben um 1,62 Prozent auf 130,90 Euro nach. BMW verbilligten sich um 1,74 Prozent auf 66,81 Euro und Porsche sanken um 1,82 Prozent auf 43,715 Euro.
Die Aktien von Daimler werden auch wegen der Hauptversammlung in Berlin genau beobachtet. Der Autobauer eilt von Rekord zu Rekord und will sich auch von den Konjunktursorgen in Europa nicht bremsen lassen. 'Unser Unternehmen ist auf dem Weg zur Bestform, aber noch nicht am Ziel', sagte Vorstandschef Dieter Zetsche am Mittwoch laut Redemanuskript bei der Hauptversammlung in Berlin. 'Wir trauen uns noch mehr zu, das gilt auch für den Aktienkurs.' Bei der Profitabilität fährt der Konzern seinen Erzrivalen BMW und Audi aber weiter hinterher. Daran wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern. Zwar sollen Absatz und Umsatz neue Rekorde erreichen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus dem laufenden Geschäft soll aber wegen hoher Investitionen bei rund 9 Milliarden Euro stagnieren. Den Aktionären versprach Zetsche eine 'weiter nachhaltige Dividendenentwicklung'. Für 2011 bekommen die Anteilseigner 2,20 Euro je Aktie nach 1,85 Euro ein Jahr zuvor.
GUTE ABSATZENTWICKLUNG DEUTSCHER HERSTELLER SETZT SICH FORT
Die Zahl der Neuzulassungen in der Bundesrepublik stieg im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent auf 339.100, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mitteilte. Aus dem Riesenmarkt USA fiel das Wachstum mit 13 Prozent noch deutlicher aus. Bereinigt um einen zusätzlichen Verkaufstag ergibt sich ein Zuwachs von 8,7 Prozent. Vor allem VW steigerte dort seinen Absatz, aber auch Audi und BMW legten im zweistelligen Prozentbereich zu. Weniger stark fiel das Wachstum für Daimler aus und bei Porsche ging der Absatz sogar zurück. Zudem lieferten sich BMW und Daimler im ersten Quartal absolut gesehen sogar beim US-Autoverkauf ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Die gute Entwicklung des US-Absatzmarktes aus dem vierten Quartal 2011 habe sich im ersten Quartal fortgesetzt, schrieb DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic in einem Kommentar vom Mittwoch. Die VW-Aktie sollte von der guten Absatzentwicklung des Konzerns, insbesondere der Marke VW, kurzfristig gestützt werden. Porsche-Papiere dürften derweil nicht von der schwachen US-Absatzentwicklung beeinflusst werden, da die Porsche SE nur indirekt über ihre Beteiligung an VW an der Geschäftsentwicklung der Porsche AG partizipiert, glaubt der Experte.
BERNSTEIN: CHINA-ENTWICKLUNG BLEIBT KRITISCHER PUNKT FÜR PROFITABILITÄT
Bernstein-Analyst Max Warburton beschäftigte sich mit den Perspektiven der deutschen Premiumhersteller auf dem chinesischen Markt. Die Geschäftsentwicklung von Mercedes, Audi und BMW in China sei mittlerweile zum wichtigsten Gewinntreiber und damit zum kritischsten Punkt der genannten Autobauer geworden, schrieb Warburton in einer Branchenstudie vom Mittwoch. Noch seien die Profite dort sehr hoch, dürften aber mit dem sich verlangsamenden Absatzwachstum verringern. Von den drei Produzenten sei BMW eindeutig am besten positioniert und weise ein überdurchschnittlich hohes Wachstumspotenzial auf, glaubt der Experte.
Nach drei Jahren mit einer positiven Haltung zum europäischen Automobilsektor hat Warburton seine Sektoreinschätzung am 16. März auf 'Neutral' reduziert. Gleichzeitig stufte der Analyst Daimler auf 'Market-perform' ab, mit einem Kursziel von 52 Euro, und Porsche auf 'Underperform' mit einem Kursziel von 40 Euro. BMW blieb auf 'Outperform'./edh/ag
Die Aktien von Daimler werden auch wegen der Hauptversammlung in Berlin genau beobachtet. Der Autobauer eilt von Rekord zu Rekord und will sich auch von den Konjunktursorgen in Europa nicht bremsen lassen. 'Unser Unternehmen ist auf dem Weg zur Bestform, aber noch nicht am Ziel', sagte Vorstandschef Dieter Zetsche am Mittwoch laut Redemanuskript bei der Hauptversammlung in Berlin. 'Wir trauen uns noch mehr zu, das gilt auch für den Aktienkurs.' Bei der Profitabilität fährt der Konzern seinen Erzrivalen BMW und Audi aber weiter hinterher. Daran wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern. Zwar sollen Absatz und Umsatz neue Rekorde erreichen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus dem laufenden Geschäft soll aber wegen hoher Investitionen bei rund 9 Milliarden Euro stagnieren. Den Aktionären versprach Zetsche eine 'weiter nachhaltige Dividendenentwicklung'. Für 2011 bekommen die Anteilseigner 2,20 Euro je Aktie nach 1,85 Euro ein Jahr zuvor.
GUTE ABSATZENTWICKLUNG DEUTSCHER HERSTELLER SETZT SICH FORT
Die Zahl der Neuzulassungen in der Bundesrepublik stieg im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent auf 339.100, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mitteilte. Aus dem Riesenmarkt USA fiel das Wachstum mit 13 Prozent noch deutlicher aus. Bereinigt um einen zusätzlichen Verkaufstag ergibt sich ein Zuwachs von 8,7 Prozent. Vor allem VW steigerte dort seinen Absatz, aber auch Audi
Die gute Entwicklung des US-Absatzmarktes aus dem vierten Quartal 2011 habe sich im ersten Quartal fortgesetzt, schrieb DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic in einem Kommentar vom Mittwoch. Die VW-Aktie sollte von der guten Absatzentwicklung des Konzerns, insbesondere der Marke VW, kurzfristig gestützt werden. Porsche-Papiere dürften derweil nicht von der schwachen US-Absatzentwicklung beeinflusst werden, da die Porsche SE nur indirekt über ihre Beteiligung an VW an der Geschäftsentwicklung der Porsche AG partizipiert, glaubt der Experte.
BERNSTEIN: CHINA-ENTWICKLUNG BLEIBT KRITISCHER PUNKT FÜR PROFITABILITÄT
Bernstein-Analyst Max Warburton beschäftigte sich mit den Perspektiven der deutschen Premiumhersteller auf dem chinesischen Markt. Die Geschäftsentwicklung von Mercedes, Audi und BMW in China sei mittlerweile zum wichtigsten Gewinntreiber und damit zum kritischsten Punkt der genannten Autobauer geworden, schrieb Warburton in einer Branchenstudie vom Mittwoch. Noch seien die Profite dort sehr hoch, dürften aber mit dem sich verlangsamenden Absatzwachstum verringern. Von den drei Produzenten sei BMW eindeutig am besten positioniert und weise ein überdurchschnittlich hohes Wachstumspotenzial auf, glaubt der Experte.
Nach drei Jahren mit einer positiven Haltung zum europäischen Automobilsektor hat Warburton seine Sektoreinschätzung am 16. März auf 'Neutral' reduziert. Gleichzeitig stufte der Analyst Daimler auf 'Market-perform' ab, mit einem Kursziel von 52 Euro, und Porsche auf 'Underperform' mit einem Kursziel von 40 Euro. BMW blieb auf 'Outperform'./edh/ag