FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Lufthansa und Fraport haben am Mittwoch angesichts der langerwarteten Gerichtsentscheidung zu einem dauerhaften Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen im Fokus gestanden. Lufthansa-Papiere waren mit einem Minus von zuletzt 3,93 Prozent auf 10,135 Euro zweitschwächster Wert im Dax , der zeitgleich rund 1,60 Prozent tiefer notierte. Fraport-Titel reagierten dagegen nicht außergewöhnlich auf das Urteil und wurden zuletzt mit minus 2,04 Prozent bei 47,020 Euro gehandelt. Der MDax gab zur gleichen Zeit um rund 1,95 Prozent nach.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte am Mittwoch die vom Land Hessen ursprünglich genehmigte Regelung der Nachtflüge gekippt. Die Lufthansa war im aktuellen Verfahren nicht zur Revision zugelassen worden. Hessen muss nun den Planfeststellungsbeschluss nachbessern. Wie lange dieses Verfahren dauert ist unklar. Die hessische Landesregierung hatte bereits vor dem Urteil angekündigt, auch ein komplettes Nachtflugverbot umsetzen zu wollen, wenn dies rechtlich möglich sei. Derzeit gilt noch ein vorläufiges Nachtflugverbot, das der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel zur Inbetriebnahme einer neuen Landebahn im vergangenen Oktober verhängt hatte.
LUFTHANSA: 'SCHWERER SCHLAG' - FRAPORT: 'VERSCHMERZBAR'
Die Luftfahrtbranche warnte bereits vor der Entscheidung vor den wirtschaftlichen Folgen eines Flugverbots zwischen 23 und 5 Uhr. Die Lufthansa sprach nach dem Urteil von einem 'schweren Schlag gegen den Wirtschaftsstandort Deutschland' und kündigte an, ihren 'Bedarf für ausgewählte nächtliche Flüge im ergänzenden Planfeststellungsverfahren erneut deutlich machen' zu wollen. Analysten sprachen dagegen von einer verkraftbaren Belastung: 'Offensichtlich geht es auch mit dem aktuellen Status Quo', sagte Jochen Rothenbacher, Analyst des Bankhauses Equinet.
DZ-Bank-Analyst Robert Czerwensky bezeichnete das Urteil als 'unspektakulär'. Damit sei lediglich die bereits gängige Praxis bestätigt worden. Czerwensky rechnet deshalb nicht mit einem negativen Einfluss auf die Fraport-Aktie. Ein Händler nannte die Gerichtsentscheidung erwartbar. Vor dem Gerichtsurteil hatte Deutsche-Bank-Analyst Michael Kuhn konstatiert, die Fluggesellschaft müsse 2012 trotz niedrigerer Kosten mit einem harten Jahr rechnen.
Bereits zu einem früheren Zeitpunkt hatte Lufthansa-Cargo-Chef Karl-Ulrich Garnadt vorgerechnet, ein Nachtflugverbot werde die Lufthansa 40 Millionen Euro jährlich kosten. Er drohte gar damit, Frachtflugzeuge ganz aus Frankfurt abzuziehen. Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow hatte jedoch versichert, die Fluggesellschaft werde den Frachtstandort Frankfurt und die Vorteile des eng verbundenen Fracht- und Passagiergeschäfts nicht aufgeben. Der Flughafenbetreiber Fraport betrachtet ein Nachtflugverbot in der bisherigen Form dagegen als 'verschmerzbar'./edh/ag
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte am Mittwoch die vom Land Hessen ursprünglich genehmigte Regelung der Nachtflüge gekippt. Die Lufthansa war im aktuellen Verfahren nicht zur Revision zugelassen worden. Hessen muss nun den Planfeststellungsbeschluss nachbessern. Wie lange dieses Verfahren dauert ist unklar. Die hessische Landesregierung hatte bereits vor dem Urteil angekündigt, auch ein komplettes Nachtflugverbot umsetzen zu wollen, wenn dies rechtlich möglich sei. Derzeit gilt noch ein vorläufiges Nachtflugverbot, das der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel zur Inbetriebnahme einer neuen Landebahn im vergangenen Oktober verhängt hatte.
LUFTHANSA: 'SCHWERER SCHLAG' - FRAPORT: 'VERSCHMERZBAR'
Die Luftfahrtbranche warnte bereits vor der Entscheidung vor den wirtschaftlichen Folgen eines Flugverbots zwischen 23 und 5 Uhr. Die Lufthansa sprach nach dem Urteil von einem 'schweren Schlag gegen den Wirtschaftsstandort Deutschland' und kündigte an, ihren 'Bedarf für ausgewählte nächtliche Flüge im ergänzenden Planfeststellungsverfahren erneut deutlich machen' zu wollen. Analysten sprachen dagegen von einer verkraftbaren Belastung: 'Offensichtlich geht es auch mit dem aktuellen Status Quo', sagte Jochen Rothenbacher, Analyst des Bankhauses Equinet.
DZ-Bank-Analyst Robert Czerwensky bezeichnete das Urteil als 'unspektakulär'. Damit sei lediglich die bereits gängige Praxis bestätigt worden. Czerwensky rechnet deshalb nicht mit einem negativen Einfluss auf die Fraport-Aktie. Ein Händler nannte die Gerichtsentscheidung erwartbar. Vor dem Gerichtsurteil hatte Deutsche-Bank-Analyst Michael Kuhn konstatiert, die Fluggesellschaft müsse 2012 trotz niedrigerer Kosten mit einem harten Jahr rechnen.
Bereits zu einem früheren Zeitpunkt hatte Lufthansa-Cargo-Chef Karl-Ulrich Garnadt vorgerechnet, ein Nachtflugverbot werde die Lufthansa 40 Millionen Euro jährlich kosten. Er drohte gar damit, Frachtflugzeuge ganz aus Frankfurt abzuziehen. Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow hatte jedoch versichert, die Fluggesellschaft werde den Frachtstandort Frankfurt und die Vorteile des eng verbundenen Fracht- und Passagiergeschäfts nicht aufgeben. Der Flughafenbetreiber Fraport betrachtet ein Nachtflugverbot in der bisherigen Form dagegen als 'verschmerzbar'./edh/ag