FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Dämpfer vom Vortag ist der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte wieder deutlich gestiegen. Als Antrieb erwies sich die Hoffnung auf einen Konjunkturimpuls durch eher früher als später sinkende Leitzinsen in den USA. Der Dax überwand am Mittwoch die 21-Tage-Durchschnittslinie, die als Indikator für den kurzfristigen Trend angesehen wird, und stieg über die Marke von 18.300 Punkten. Am Ende stand bei dem Leitindex ein Plus von 1,16 Prozent auf 18.374,53 Punkte zu Buche, nachdem er tags zuvor bis auf 18.030 Punkte gefallen war. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 1,07 Prozent auf 25.395,27 Zähler.
Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell vom Vortag beim Notenbanker-Treffen im portugiesischen Sintra hallten positiv nach. "Vor allem angesichts der Äußerungen zum sich abkühlenden Arbeitsmarkt und zu den Risiken einer zu späten ersten Zinssenkung sehen die Börsianer ihre Erwartung eines ersten Zinsschrittes im September bestätigt", betonte Analyst Thomas Altmann von QC Partners.
Dem gegenüber stehen weiterhin politische Unsicherheiten mit Blick auf die zweite Runde der Parlamentswahlen in Frankreich sowie eine mögliche saisonale Marktschwäche im Sommer. Unter dem Strich bleibt der Markt damit weiter auf Richtungssuche. "Man kann sich des Eindrucks immer schwerer erwehren, dass die Börse langsam aber sicher in der Sommerpause angekommen ist. Die Kursbewegungen werden erratischer, es gibt kaum Dynamik, und es fehlt eine wirkliche Richtung, die der Markt mit Nachdruck verfolgt", erklärte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets (LON:CMCX).