FRANKFURT (dpa-AFX) - Der lustlose Handel hat sich am deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch noch fortgesetzt. Der Dax (DAX) schwankte den Morgen über um seinen Schlusskurs vom Vortag: Zuletzt stand er wieder knapp mit 0,12 Prozent im Plus bei 12 613,50 Punkten. Die Mai-Bilanz für den deutschen Leitindex bleibt mit einem zwischenzeitlich erreichten Rekordhoch von 12 841 Punkten und einem Zuwachs von aktuell 1,35 Prozent positiv.
Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank sprach von einer "stabilen Seitenlage" des Dax, der sich nun schon zwei Wochen lang in einem engen Rahmen von lediglich 150 Punkten bewegt. Er wertete es aber positiv, dass es im Mai entgegen dem bekannten Börsenmotto "Sell in May and go away" zu keinen größeren Rückschlägen kam. "Der Dax ist nicht totzukriegen", sagte Halver und verwies dabei auf eine anhaltende Alternativlosigkeit im Kampf um Rendite. "Die Hängepartie droht aber über den Sommer weiterzugehen", fügte der Experte hinzu.
Auch die anderen deutschen Indizes kamen am Mittwoch kaum vom Fleck: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen gab zuletzt knapp um 0,05 Prozent auf 25 216,15 Punkte nach, während der TecDax (TecDAX) hauchdünn mit 0,02 Prozent im Plus lag bei 2284,85 Punkten. Auf europäischer Bühne stand der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) mit 3562,47 Punkten kaum verändert.
NACHZÜGLER DER BERICHTSSAISON UND STUDIEN BEWEGEN
Auf Unternehmensseite sorgte zum Monatsultimo ein Nachzügler der Berichtssaison für Gesprächsstoff: Metro (4:MEOG) berichtete vom zweiten Quartal. Börsianer taten sich zunächst schwer mit der Einordnung von fortgeführten und nicht fortgeführten Bereichen, weil der Handelskonzern kurz vor der Aufspaltung steht. Letztlich setzte sich aber ein operativer Verlust in der Unterhaltungselektroniksparte in den Köpfen der Anleger negativ durch. Die Aktien gaben zuletzt um 2 Prozent nach.
Bei SMA Solar (4:S92G) sorgte eine Kooperation mit dem Energiekonzern MVV (4:MVVGn) für ordentlich Rückenwind. Sie stiegen an der TecDax-Spitze um 4,5 Prozent, weil der Solartechnikhersteller mit der vereinbarten Partnerschaft zur Direktvermarktung von Solarstrom seinen Ausbau zum Energiedienstleister vorantreibt. Den Aktionären gibt dies neue Hoffnung: Mit leichten Verlusten zählten die Aktien im bisherigen Jahresverlauf zu den schwächsten Indexpapieren.
ANALYSTENKOMMENTARE BEWEGEN
Auffällige Bewegungen gab es ansonsten noch wegen Analystenkommentaren: Commerzbank-Aktien (4:CBKG) legten um 1,6 Prozent zu, nachdem die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) ihnen eine Kaufempfehlung aussprach. Analyst Daniele Brupbacher sprach nach eingehender Analyse von einer positiveren Sicht auf Kosten und Erträge des Geldhauses. Kursgewinne von 1,7 Prozent bei RWE (DE:RWEG) begründete Händler außerdem mit einer Stimme der Banco Santander (MC:SAN), in der über einen Verkauf der Anteile an der Ökostrom-Tochter Innogy spekuliert wurde.
Im MDax wurden ebenfalls einige der Werte von Studien angetrieben. RTL (14:AUDKt) reagierten mit Zugewinnen von 1,16 Prozent auf eine Kaufempfehlung durch die Commerzbank. Laut Analystin Sonia Rabussier lasse sich das Wachstum des Medienkonzerns mittlerweile besser einschätzen. Osram (104:OSRn) erreichten mit 69 Euro sogar einen Rekord, nachdem die Deutsche Bank (DE:DBKGn) mit einem neuen Kursziel von 80 Euro noch Luft nach oben sieht. Dann ging den Aktien aber die Luft aus: Zuletzt standen sie nur noch knapp mit 0,10 Prozent im Plus bei 67,99 Euro.